Nachrichten | 30. März 2016

Auf dem Weg zum Meister

Von Petra Littner
Mit Zeugnis und Urkunde haben es zwölf Winzergesellen jetzt schriftlich: Sie haben die Prüfung zum staatlich geprüften Wirtschafter für Weinbau und Oenologie bestanden.
Zwölf junge Männer sind jetzt staatlich geprüfte Wirtschafter für Weinbau und Oenologie.
Mit zwölf Schülern war es ein kleiner Jahrgang, der sich die vergangenen eineinhalb Jahre an der Fachschule für Landwirtschaft Emmendingen-Hochburg und am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg auf die Abschlussprüfung vorbereitet hat. Der Feier in Freiburg tat dies jedoch keinen Abbruch. Vielmehr hatten es sich der Präsident des Badischen Weinbauverbands, Kilian Schneider, und Vertreter von Behörden und Verbänden nicht nehmen lassen, persönlich teilzunehmen. Das Miteinander habe während der Ausbildung hervorragend geklappt, lobte Institutsleiter Dr. Rolf Steiner. Maßgeblichen Anteil daran schrieb Steiner den Klassenlehrern Hans-Peter Wieland (Emmendingen) und Ernst Weinmann (Freiburg) zu. „Die Schüler besuchen bei uns eine klassische Winterschule und sind im Sommerhalbjahr in den Betrieben”, erklärte Wieland. Auf diese Weise lassen sich Theorie und Praxis ideal kombinieren. Zumal viele auf dem elterlichen Hof mitarbeiten, wo jede helfende Hand gebraucht wird. „Familie, Beruf und Freizeit unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer einfach”, betonte Thomas Vögtle stellvertretend für die Klasse. Die berufsbegleitende Ausbildung bezeichnete er jedoch als maßgeschneidert für die Betriebe und die Fachschüler. Und die Exkursionen seien eine gute Ergänzung zum Unterricht. Dazu zählten beispielsweise Außenarbeiten auf Betrieben der Schüler, der Besuch eines bio-dynamischen Betriebs im Elsass und ein Fachenglisch-Kurs mit einem „native speaker”.  
Eigener Schulwein
Gespannt erwarteten die Festgäste schließlich den Schulwein, der von den Fachschülern als Sommerprojekt produziert wurde. Michael Freßle stellte den Weißburgunder vor, für den 100 Kilogramm Trauben mit einem Mostgewicht von 105 Grad Oechsle zu 50 Litern Badischem Landwein verarbeitet wurden. Unter Zusatz von drei verschiedenen Hefen waren unterschiedliche Ergebnisse erzielt worden. Die sorgfältige Dokumentation des Gärverlaufs lieferte dazu interessante Erkenntnisse. Schulleiter Hans-Peter Wieland hatte eingangs die große Altersspanne der Teilnehmer erwähnt, die von 20 bis 42 Jahren reichte. Dies zeige aber auch, dass man mit Willen und Durchhaltevermögen viel erreichen könne. „Im Winzerhandwerk werden dringend Fachkräfte gesucht”, ergänzte Weinbaupräsident Schneider und ermunterte die Weinfachmänner, die Meisterprüfung abzulegen. Zunächst wurden die Winzergesellen jedoch durch Michael Krumm vom Regierungspräsidium Freiburg und Emmendingens Erstem Landesbeamten, Hinrich Ohlenroth, ausgezeichnet.
Die Absolventen heißen Lukas Danner (aus Oberkirch), Fabian Fränzle (Freiburg-Tiengen), Michael Freßle (Staufen), Andreas Gieringer (Waldulm), Adrian Häfner (Hohentengen), Florian Hörnle (Bühl), Stefan Roser (Müllheim), Mario Steininger (Müllheim), Fabian Vögtle und Thomas Vögtle (Vogtsburg-Oberrotweil), Stefan Wagner (Freiburg-Opfingen) und Daniel Bach (Kenzingen). Als Jahrgangsbester hat Andreas Gieringer abgeschnitten. In die Schar der Gratulanten reihten sich schließlich auch der BLHV-Kreisvorsitzende Friedbert Schill, die Vizepräsidentin des Landfrauenverbands Südbaden, Kathrin Leininger, Melanie Freuer und Katharina Dier vom Bund Badischer Landjugend sowie Mareike Böhmer vom Landwirtschaftsamt.