Nachrichten | 02. Februar 2017

Lob und Dank zum Abschied

Von Petra Littner
Der langjährige Leiter der Qualitätsweinprüfung beim Staatlichen Weinbauinstitut, Herbert Krebs, ging in den Ruhestand. Dafür gaben ihm Institutsleitung, Kollegen und Wegbegleiter ihre besten Wünsche mit.
Man könne eigentlich gar nicht auf ihn verzichten, scherzte Herbert Krebs angesichts des üppigen Lobes, mit dem er anlässlich seiner Verabschiedung überhäuft worden war. Grund für die außerordentliche Anerkennung ist die herausragende Arbeit, die Krebs 40 Jahre lang im Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg – seit 1979 als Leiter des Referats Qualitätsprüfung –  geleistet hat. Und so sparte Dr. Konrad Rühl vom baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz nicht mit Dank, als er seine Wertschätzung für den frischgebackenen Ruheständler in Worte fasste: Korrekt und mit einem Hang zur Perfektion habe Krebs sein erklärtes Ziel, die Weine stetig zu optimieren, konsequent verfolgt. Sei es in der Prüfstelle, im Labor, bei Lehrweinproben oder als Dozent. Seine klare Positionierung habe er stets vertreten und sich mit umfangreichem Fachwissen zu einem geschätzten Berater und Referenten gemacht.
Gemeinsam stießen sie auf den neuen Lebensabschnitt an (von links): Werner Hassler, Dr. Rolf Steiner, Walburga und Herbert Krebs, Weinbaupräsident Kilian Schneider und Dr. Konrad Rühl (MLR).
Institutsleiter Dr. Rolf Steiner brachte den studierten Getränketechnologen unter anderem mit Geradlinigkeit und Kundenorientierung in Verbindung. Krebs habe fehlerhafte Weine durchaus abgelehnt. Mit seinem ausgeprägten Verständnis für Chemie habe ihm keiner etwas vormachen können. Indem Krebs Betriebe im Vorfeld beriet, sei es ihm jedoch gelungen, diese Rate zu minimieren. Herbert Krebs war zudem ein gefragter Fachmann, wenn es darum ging, neue Weinstile zu kreieren und aktuelle Trends aufzuspüren. Seinen engagierten Versuchen im hauseigenen Labor und in Großbetrieben sei es zudem zu verdanken, dass beispielsweise die Methode der Traubenmostkonzentrierung weinrechtlich zugelassen wurde. Darüber hinaus sei es ihm gelungen, trinkbare Ergebnisse beim Weinausbau ohne Schwefel zu erzielen.
Schmunzelnd erinnerte Steiner an die unzähligen Jungweinproben, die Herbert Krebs ebenso kritisch wie unterhaltsam vor Fachpublikum und öffentlich moderiert habe. „Geprüfte Qualität im Glas, das war sein Credo”, betonte Weinbaupräsident Kilian Schneider. Herbert Krebs sei an entscheidender Stelle gesessen und habe die badischen Weine zu dem gemacht, was sie heute sind. Dafür gebühre ihm Dank und Anerkennung der gesamten Weinwirtschaft. Dem schloss sich Werner Hassler, Vorsitzender des Kellermeistervereins Baden, mit einer Hochrechnung an: Rund 2,3 Milliarden Liter Wein seien unter der Leitung von Herbert Krebs geprüft worden. Da schien es einmal mehr passend, zum Abschied besondere Tropfen zu überreichen. Dass es dem Pensionär in seiner neuen Lebensphase langweilig wird, darum muss sich derweil niemand sorgen. Mit drei Kindern und sechs Enkeln und 23 Ar Spätburgunder-Reben am Batzenberg bei Pfaffenweiler (Markgräflerland) warten andere Aufgaben auf ihn, auf die er sich sehr freue. Aber er wünsche sich, den guten Draht zu seinen ehemaligen Kollegen zu erhalten. „In Erinnerung bleiben mir die gute Zusammenarbeit, viele interessante Gespräche und schöne Begegnungen.”