Fachliches | 03. Februar 2023

20 Jahre VitiMeteo

Von Stefan Schumacher, WBI
Seit mittlerweile über zwei Jahrzehnten bietet das Prognosesystem VitiMeteo Winzern bei kritischen Entscheidungen im Pflanzenschutz wertvolle Unterstützung.
Gemeinsam feierte man im November das Jubiläum von VitiMeteo in der Schweiz.
Als sich im Jahr 2002 das Schweizer Forschungsinstitut Agroscope mit der Firma GEOsens aus Schallstadt und dem Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg zum VitiMeteo-Konsortium zusammenschloss, beschränkte sich das System noch auf das Modell für die Krankheit Rebenperonospora. Inzwischen hat sich VitiMeteo zu einem in vielen europäischen Ländern etablierten Werkzeug entwickelt. Neben Modellen und Bekämpfungsstrategien für die wichtigsten Krankheiten und Schädlinge der Rebe bietet die Online-Plattform auch umfassende Informationen über den nachhaltigen Weinbau.
Das Jubiläum wurde am 30. November 2022 mit einem Festakt im Wallis in der Schweiz gefeiert. Dort versammelten sich Projektteilnehmer, ehemalige Mitglieder, langjährige Kooperationspartner und treue Wegbegleiter von VitiMeteo am Agroscope-Standort in Conthey. In mehreren Vorträgen wurde die historische Entwicklung des Systems beleuchtet sowie die Bedeutung und Nutzerakzeptanz in beiden Ländern aufgezeigt.
Ständige Weiterentwicklung
Im Verlauf des Nachmittags wurden die Herausforderungen der nächsten Jahre diskutiert sowie zukünftige Neuerungen aus zwei laufenden Projekten vorgestellt. Im Projekt „Smart Agriculture using Lasers and Artificial Intelligence” (SMALA) werden Sporenfallen entwickelt, die mittels optischer Systeme und künstlicher Intelligenz Pilzsporen in der Luft erkennen können. Im Projekt VITIFIT wird das Peronospora-Modell um die Sortenresistenz verschiedener pilzwiderstandsfähiger Rebsorten (PIWIs) erweitert. Beide Projekte werden zukünftig dazu beitragen, die Empfehlungen weiter zu verfeinern und damit Erträge zu sichern und Pflanzenschutzmittel einzusparen.
Anschließend wurden bei der Besichtigung der Domaine de Géronde der Familie Rouvinez in Sierre Probleme und Ansätze des modernen Weinbaus diskutiert. Bei einem feierlichen Abendessen im Chateau de Villa wurde schlussendlich der Grundstein für die weitere Kooperation gelegt. Der Austausch mit den internationalen Kollegen verdeutlichte die zukünftigen Aufgaben und zeigte die Wichtigkeit kontinuierlicher und langjähriger Forschungsprojekte. Die Weiterentwicklung von VitiMeteo wird daher auch im kommenden Jahrzehnt eine wichtige Aufgabe des WBI bleiben.