Nachrichten | 30. April 2020

Das neue, alte Schmuckstück

Von Petra Littner
Die Alte Wache am Freiburger Münsterplatz lädt nach einem grundlegendem Umbau zum neuen Weinerlebnis ein. Ergänzend wurde ein neuer Markenauftritt entwickelt, die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro.
Von der „Lifestyle-Zone” im Erdgeschoss der Alten Wache leitet eine Treppe zur neuen Schatzkammer im zweiten Stock.
Von regulärem Publikumsbetrieb konnte beim Pressetermin am 21. April keine Rede sein. Der Weinverkauf in den komplett umgestalteten Räumen der „Alten Wache” öffnete jedoch noch am gleichen Tag, und Geschäftsführerin Alixe Winter war merklich gespannt auf die Resonanz seitens der Besucher.  Was diese erwartet, präsentierte die Weinfachfrau stolz den Medienvertretern, und verwies dabei vor allem auf die neu entstandenen zwei Genussebenen. So wurde das Erdgeschoss zur „Lifestyle-Zone”, in der etwa 20 Weine von Gutedel bis Spätburgunder und auch Sekte von verschiedenen Winzergenossenschaften und Weingütern aus Baden ausgeschenkt werden. Der Fokus liegt bei den leicht trinkbaren, unkomplizierten Weinen auf den Rebsorten, was sich unter anderem auf den Flaschen der neu definierten Eigenmarke „Alte Wache” widerspiegelt. Auffällig ist dabei das reduzierte Logo, das inhaltlich die badische Kultur und Tradition, aber ebenso die architektonische  Umgestaltung der denkmalgeschützten Gemäuer  aufgreift. Zu den Tropfen – alle im mittleren Preissegment – kann man  in einer Selbstbedienungstheke kleine Tapas auswählen und diese zusammen mit den Kostbarkeiten im Glase genießen. Den Qualitätsanspruch bringt im Übrigen schon der neue Slogan „Kostbar badisch” zum Ausdruck. „Wir sehen die Alte Wache als Botschafterin, die ihre Begeisterung und Leidenschaft für den badischen Wein an die Kunden weitergibt und die Weinschätze Badens in einem einzigartigen Ambiente erlebbar macht”, so Alixe Winter.
Die Marke „Alte Wache” steht jetzt auch für eine exklusive Weinserie.

Schatzkammer Vinothek
Zur Fortsetzung des Weinerlebnisses leitet eine geschwungene Treppe in das obere Stockwerk. Dieser Bereich war bislang Veranstaltungen vorbehalten. Nun ist hier eine stilvolle  Vinothek mit 70 ausgewählten Spezialitäten von 35 Erzeugerbetrieben der Anbaubereiche  Kaiserstuhl, Tuniberg, Markgräflerland, Breisgau  und Ortenau entstanden. In dieser Schatzkammer kann man in Ruhe  degustieren, weinfachlich begleitet durch Sommelière Eva Beenenga.
In die Zukunft investiert
Geschäftsführerin Alixe Winter (rechts) hat sich Franziska Aatz als Betriebsleiterin ins Boot geholt.
Nach nur vier Monaten konnte die  umfangreiche Neugestaltung abgeschlossen werden.  Alixe Winter zeigte sich aber auch stolz darauf, dass es zusammen mit dem Architektubüro „Spitzbart & Partners” gelungen ist, zeitlich wie auch finanziell im Rahmen der Kalkulation zu bleiben. Für die Investition in Höhe von 1,2 Millionen Euro sei keine lange Überzeugungsarbeit bei den  Gesellschaftern erforderlich gewesen, erklärte Winter. Vielmehr waren die Teilhaber aus den Reihen der Weinwirtschaft einstimmig mit den Maßnahmen einverstanden, mit denen dem ehrwürdigen Haus aus dem Baujahr 1733 nun ein zeitgemäßes Erscheinungsbild verliehen wurde. Denn seit das Gebäude 1996 zum Haus der Badischen Weine wurde, sei eine strategische Weiterentwicklung als kraftvolles Zeichen für den badischen Wein nötig gewesen. Auch personell wurde aufgestockt: Zu den drei neuen Mitarbeiterinnen zählt Franziska Aatz, Badische Weinkönigin 2017/18, die seit März das elfköpfige Damenteam in der Alten Wache ergänzt.