Weinbauverband | 30. Juni 2016

Charmante Thronfolgerinnen

Von Petra Littner
Die neuen Badischen Weinhoheiten sind gewählt: Ein Jahr lang repräsentieren Magdalena Malin als Königin sowie Katharina Dier und Nicole End als Prinzessinnen das Badische Weinland mit seinen Winzern und erlesenen Weinen und Sekten.
Die Deutsche Weinkönigin Josefine Schlumberger krönte gemeinsam mit Isabella Vetter die neu gewählten Badischen Weinhoheiten (von links): Katharina Dier, Magdalena Malin (Badische Weinkönigin) und Nicole End.
Wer sich derart für den badischen Wein begeistert, trägt den Titel Badische Weinkönigin zu Recht. Bei der diesjährigen 67. Wahl überzeugte Magdalena Malin jedenfalls das Wahlgremium aus 34 Weinexperten, Fachjournalisten und Politikern mit ihrer gewinnenden Art, fundiertem Wissen und selbstsicherem Auftreten. Dass sie bereits nach der ersten Runde als Favoritin galt, dazu trugen auch ihre Schlagfertigkeit und eine gehörige Portion Sympathie bei. Die 22-Jährige aus Meersburg am Bodensee amtierte mit 18 Jahren als Bodensee-Weinprinzessin. Zurzeit studiert sie Weinbetriebswirtschaft an der Hochschule in Heilbronn. Ob sie das Studium nun lückenlos fortsetzen kann, wird sich zeigen. Schließlich warten auf die neu gewählte Regentin rund 200 Termine, bei denen sie die Weine und Sekte, aber auch die gesamte badische Weinbauregion mit ihren neun Bereichen repräsentieren soll. Zur Seite stehen ihr dabei die beiden Badischen Weinprinzessinnen Katharina Dier und Nicole End. Auch sie stellten ihre Fachkompetenz unter Beweis und werden nun ebenfalls ein Jahr lang verschiedene Aufgaben übernehmen. Dazu zählen die Eröffnung von regionalen und überregionalen Weinfesten, die Moderation von Weinproben und der Ausschank von badischen Weinen und Sekten auf Messen wie der vier Baden-Württemberg Classics in Berlin, München, Duisburg und Dresden.
Als kaufmännische Angestellte im Bereich Qualitätskontrolle beim Badischen Winzerkeller in Breisach bringt die 23-jährige Katharina Dier aus Bötzingen am Kaiserstuhl gute Voraussetzungen für den „Job” als Weinhoheit mit. Erfahrungen sammelte sie außerdem als Bereichsweinprinzessin von Kaiserstuhl und Tuniberg 2013/14. Und auch Nicole End aus Zell-Weierbach ist als ehemalige Ortenauer Weinprinzessin (2010) gut gerüstet: Die 24-Jährige ist ausgebildete Weinküferin, Winzerin und Weinbautechnikerin und arbeitet bei der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg in der Kellerwirtschaft.
Der Krönung vorausgegangen war eine Fragerunde, auf die sich alle fünf Kandidatinnen bestens vorbereitet hatten. Und so hatten sie keine Mühe, die Rebfläche Badens mit rund 15500 Hektar zu benennen, Beispiele zum Stichwort Ertragsregulierung anzugeben, Vor- und Nachteile eines Traubenvollernters aufzuzählen und einen Wein nach Farbe, Duft und Geschmack zu beschreiben.
Präsident Schneider und Weinkönigin Josefine Schlumberger ehrten die scheidenden Weinhoheiten.
Ins Finale konnten jedoch nur drei Bewerberinnen einziehen. Und die mussten sich nochmals Fragen aus den Bereichen Markt, Weinbau und Kellerwirtschaft stellen. Als auch dies mühelos geschafft und ein eher unbekanntes Kellermeister-Utensil definiert war, spürte man während der Stimmenauszählung die Spannung steigen. Schließlich wurde die Entscheidung mit großem Applaus begrüßt und Magdalena Malin konnte die Krone der Badischen Weinkönigin in Empfang nehmen. Die Krönung – auch die der Weinprinzessinnen Katharina Dier und
Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch gratulierte den neu gewählten Repräsentatinnen.
Nicole End –  übernahm unterdessen die amtierende Deutsche Weinkönigin Josefine Schlumberger aus Sulzburg-Laufen (Markgräflerland). Sie erinnerte sich dabei an ihre eigene Amtszeit 2014/15, die sie im Dienste des Badischen Weines mit vielen schönen Erlebnissen, neuen Bekanntschaften und wertvollen Erfahrungen in Verbindung brachte. „Macht es zu eurem Jahr!”, lautete ihr Apell an das neue Hoheiten-Trio.
Dass die Amtszeit einer Badischen Weinhoheit unvergesslich ist, können Isabella Vetter, Annette Herbstritt und Melissa Fünfgeld im Rückblick auf die vergangenen Monate nun bestätigen. Peter Wohlfarth, Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands, lobte das Engagement der scheidenden Badischen Weinkönigin und ihrer Prinzessinnen: „Ihr habt die anspruchsvolle Aufgabe kompetent und individuell erfüllt.” Die jungen Damen hätten es vortrefflich verstanden, junge Menschen für Wein zu begeistern,  ergänzte Verbandspräsident Kilian Schneider aus der Warte des erfahrenen Weinbauexperten.
Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch schloss sich im Namen der politischen Vertreter den Dankesworten und Glückwünschen an: „Wer könnte den badischen Wein mit seiner Vielfalt, Eigenart, Besonderheit und hohen Qualität besser repräsentieren als sympathische Hoheiten?”
Hoheiten eröffnen Weinfest
Professionell gestylt absolvierten die Weinhoheiten in den Räumen des Badischen Weinbauverbands ein Foto-Shooting.
Freiburgs Erster Bürgermeister Otto Neideck betonte seine Vorfreude auf das Freiburger Weinfest vom 7. bis 12. Juli, das traditionell am Donnerstagabend von den badischen Weinhoheiten eröffnet wird. Sonja Höferlin, Geschäftsführerin der Badischer Wein GmbH, reihte sich ebenfalls in die Gratulantenschar ein und Seniorchef Franz-Xaver Grünwald vom Autohaus Gehlert in Freiburg ließ es sich nicht nehmen, Magdalena Malin persönlich den Schlüssel zum hoheitlichen Gefährt – einem VW Golf 7-Sondermodell – zu überreichen.
„Wir freuen uns auf jeden einzelnen Anlass und darauf, dass wir in den kommenden Monaten als Trio zusammenwachsen”, betonte die neue Badische Weinkönigin, bevor der Abend im Konzerthaus Freiburg mit erlesenen Genüssen aus der Küche des Schloss Eberstein in Gernsbach unter Begleitung von preisgekrönten badischen Weinen ausklang. Den musikalischen Rahmen wob dazu das Duo „Whattwodo” aus Freiburg.
Im Autohaus Gehlert konnte Weinkönigin Magdalena Malin ihren Dienstwagen in Empfang nehmen.
Viel Zeit zum Verschnaufen hatten die neuen Hoheiten danach nicht. Denn schon am darauffolgenden Montag fand in den Räumen des Badischen Weinbauverbands ein professionelles Foto-Shooting statt, bei dem Aufnahmen für Autogrammkarten und für das Titelbild dieser Ausgabe des Badischen Winzers gemacht wurden. Bestens betreut durch Esther Sutter vom Weinbauverband standen in den nächsten Tagen die Übergabe des Weinköniginnen-Autos, die Dirndl-Anprobe bei Hannelore Hirtler in Endingen und erste Repräsentationen auf dem Programm. Die Badische Weinkönigin als Botschafterin für Wein und Berufsstand wird seit 1950/51 gewählt. Und für manche Weinhoheit war das Amt seither ein Sprungbrett in eine erfolgreiche Zukunft in der Weinwirtschaft. www.badischer-weinbauverband.de