Weinbauverband | 01. Juni 2018

Bummel durch die badische Weinwelt

Von Petra Littner
Mit mehr als 1000 Weinen, Sekten und Spirituosen hielt die Badische Weinmesse wieder ein breit gefächertes Angebot bereit. Unter den 5621 Besuchern waren Weinkenner, aber ebenso ein zunehmend junges Publikum.
In zwei Messehallen konnten die Besucher eine reichhaltige Auswahl an Weinen, Spirituosen und Feinkost genießen.
Von der Sonne verwöhnt – ein Spruch, der am ersten Wochenende im Mai nicht nur für die Erzeugnisse galt, die bei der Badischen Weinmesse in Offenburg präsentiert wurden. Denn die große Auswahl an Weinen, Sekten und Seccos, Schnäpsen, Whiskys und Gins musste gegen ein frühsommerliches Wetter ankämpfen, das dennoch etliche Feinschmecker nicht davon abhielt, sich in der Oberrheinhalle und in der Baden Arena über die Neuheiten der Winzer und Brenner zu informieren. Für den Überblick empfahl sich der Messekatalog, in dem die 69 Aussteller für Weine und Sekte sowie zwölf Brenner mit 1041 verschiedenen Produkten aufgeführt waren.Darunter auch die Gastwinzer aus Luxemburg, die vor allem Weißweine wie Pinot Blanc und Auxerrois sowie Crémants  präsentierten. Badische Winzer waren aus den Bereichen Badische Bergstraße, Breisgau, Kaiserstuhl, Kraichgau, Markgräflerland, Ortenau und Tuniberg vertreten. Sie stellten vorwiegend Weine des Jahrgang 2017 vor. Neben Riesling, Weiß- und Grauburgunder, Gutedel, Rosé und Bukettsorten stießen auch gereifte Rotweine auf großes Interesse. Ebenso fanden feinperlige Winzersekte und Seccos ihre Freunde, als sortenreines Produkt oder als Cuvée, weiß oder rosé, von trocken bis brut nature. 
Franz Benz (Mitte) und Peter Wohlfahrth (rechts) überzeugten sich von den Weinen.
Gemeinsam stellten Jungwinzer der Generation Pinot ihre Produkte vor.

Mixgetränke machten neugierig
Mixgetränke setzten bunte Akzente.
Erfrischende Neuheit: Apfelsecco aus Nordrach
Auffällig war auch das Angebot bunter Mixgetränke, das sich nicht nur auf angesagte Kombinationen mit heimischem Gin oder Whisky beschränkte. Wer es hochprozentig mochte, der hatte eine große Auswahl an Destillaten mit fruchtigen, nussigen oder kräuterigen Zutaten. Dem standen auch schlotzige Liköre, verfeinert mit klassischen Früchten, Vanille oder Gewürzen, in nichts nach.Ergänzt wurde die große Vielfalt durch Feinkost, bei der Pralinen ebenso wenig fehlen durften wie handgemachtes Gebäck, herzhafter Schinken und Salami, feine Öle, Honig und Chutneys. Zwischen all den Gaumenfreuden sorgte zudem ein Glasbläser für Aufmerksamkeit, während dezente Pianomusik einen angenehmen Klangteppich wob.
Natalie Lumpp (oben) moderierte eine sensorische Reise mit ausgesuchten Weinen.
Die Messebesucher konnten ausgiebig verschiedene Destillate verkosten.
 
Als lehrreich und unterhaltsam erwiesen sich die Seminare: Sommelière Natalie Lumpp brachte dabei Luxemburger Köstlichkeiten mit badischen Weinen in Einklang und Peter Wohlfarth, Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands, nahm die Gäste mit auf eine sensorische Weinreise durch Luxemburg und Baden. Was der Unterschied zwischen einem Single Barrel und einem Single Malt Whisky ist, konnte man beim Whisky-Tasting erfahren. Ein Genusserlebnis war auch das „Diner Oenologique”, das einmal als regionales Menü mit korrespondierenden Weinen sowie ein zweites Mal unter dem Motto „Grill & Wein” mit Grill-Weltmeister Gerhard Volk viele Gourmets begeisterte. Gute Sensorik war nicht zuletzt bei der Wahl des Besucherweines gefragt. Der beste  Sauvignon Blanc kam schließlich vom Weingut Siegbert Bimmerle aus Renchen-Erlach. Den zweiten Platz errang die WG Durbach, auf Platz drei kam das Weinhaus Pfaffenweiler. 
Gemeinsame Präsentation sorgt für Aufmerksamkeit
Edith Schreiner bedauerte, dass viele Erzeuger nicht mehr an der Weinmesse teilnehmen.
Die einzigartige Fachausstellung sei ein Spiegel für Badens Qualität und Vielfalt und hätte mehr Sterne der Weinwelt verdient, bedauerte Offenburgs Bürgermeisterin Edith Schreiner bei der Eröffnung. Damit nahm sie Bezug auf das Fehlen einiger Erzeuger. „Als Einzelner fällt man kaum auf, als Gruppe werden wir aber wahrgenommen”, ergänzte der Vizepräsident des Badischen Weinbauverbands, Franz Benz, den Aufruf zur Beteiligung. Baden habe auch touristisch betrachtet einen klingenden Namen. Es gelte, die Landschaft durch Bewirtschaftung zu erhalten. Was hinter dieser Arbeit stecke, könne der Winzer selbst am besten vermitteln. Als Vertreter des Gastlandes erläuterte Dr. Robert Ley, Direktor des Weinbauinstituts Luxemburg, den Aufstieg des Landes zu einer Top-Crémant-Region. Die Profilierung habe den Weinbau stabilisiert, rund 25 Prozent der Luxemburger Weine würden inzwischen zu Sekt verarbeitet. Mit einem besonderen Schmankerl luden schließlich Ansgar Horsthemke vom „Saftladen” und Confisier Egbert Laifer aus Nordrach zur Verkostung von edlen Pralinen und ausgesuchten Weinen ein. Die nächste Badische Weinmesse mit „Baden Spirits” in Offenburg findet am 4. und 5. Mai 2019   statt. Infos unter www.badische-weinmesse.de.