Die Badische Weinmesse in Offenburg verzeichnete in diesem Jahr einen Besucherzuwachs von über zehn Prozent. Für zusätzliche Attraktivität sorgte die „Baden Spirits”.
Die Besucher genossen die Vielfalt an Weinen und Spirituosen.
Die Badische Weinmesse in Offenburg ging mit großem Erfolg zu Ende. Zusammen mit der erstmals stattfindenden „Baden Spirits” wurden an den beiden Tagen des ersten Maiwochenendes insgesamt 5803 Besucher gezählt, 10,8 Prozent mehr als im Vorjahr. An den 92 Probierständen waren die Anbieter mit einem starken Andrang und einem interessierten Publikum, darunter ein auffallend hoher Anteil an jugendlichen Feinschmeckern, konfrontiert. Angesichts der Genussvielfalt aus rund 1000 Weinen, Sekten sowie heimischen Spirituosen herrschte eine lockere Stimmung.
Qualitätsweinbau als Segen für das Gastgewerbe
Offenburgs Oberbürgermeisterin Edith Schreiner begrüßte bei der
Eröffnung auch Vertreter aus der Partnerregion Provence, die aufgrund
ihrer Rosé-Erzeugnisse Weltruf genießt. Waldemar Fretz vom Hotel- und
Gaststättenverband DEHOGA Baden-Württemberg lobte den Qualitätsweinbau
in Baden. Er sei ein Segen für das Gastgewerbe. Die regionale Küche
erhalte mit dem Qualitätsaufschwung der heimischen Weine und
Spirituosen „einen enormen Zugewinn”, so Fretz.
Auf der Messe stammte
rund die Hälfte der Weine vom Jahrgang 2016. Neben den jungen Weinen gab
es auch Raritäten und Spezialitäten.
Die traditionelle Wahl des Besucherweins bezog sich
diesmal auf die Sorte Grauburgunder. Platz eins erreichte dabei die
Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg mit ihrem Grauburgunder Kabinett
trocken, gefolgt von einem Durbacher Kochberg Kabinett trocken von der
Winzergenossenschaft Durbach. Den dritten Platz erlangte die
Winzergenossenschaft Königschaffhausen-Kiechlinsbergen mit dem
Königschaffhauser Hasenberg Qualitätswein, alle drei aus dem Jahr
2016.
Gastregion Provence
Weinbaupräsident Kilian Schneider lud bei der Eröffnung der Messe zum Verkosten ein.
Im Rückblick auf 2015 und 2016 sprach Badens Weinbaupräsident
Kilian Schneider von „zwei tollen Weinbaujahrgängen mit spannenden
Vegetationsverläufen”. Im Bezug auf den diesjährigen Frost hoffe er,
dass dieses Naturereignis zu mehr Solidarität beitragen möge – sowohl
zwischen den Erzeugern als auch im Verhältnis zu den Konsumenten. Auch
wenn der Umfang der Ernte 2017 noch nicht einschätzbar sei, müsse
niemand befürchten, es könnte zu trockenen Kellern und trockenen Gläsern
kommen, denn die Vorratslage biete ausreichend Sicherheit.
Schneider
begrüßte schließlich auch die Winzer der Gastregion Provence, die mit
ihren Erzeugnissen „ein Stück internationale Weinwelt nach Offenburg
bringen”. Auch hier bat er um ein gegenseitiges Zusammenstehen, diesmal
im europäischen Sinn, „damit Weingenuss und Weinkultur nicht im
bürokratischen Räderwerk zerrieben werden”.
Paul Bernard, Sprecher
der Weinregion Côtes de Provence, bezeichnete das südfranzösische
Anbaugebiet mit rund 40 Genossenschaften, 400 Weingütern und
Weindomänen und mehr als 100 Händlern als überaus dynamisch.
Außergewöhnlich viel Sonnenschein und die Wärme des Mistral gäben dem
Standort besondere Vorzüge. Hier werden 90 Prozent der Weine als Rosé
ausgebaut, Rotwein hat einen Anteil von nur sechs Prozent, Weißwein
vier Prozent. Der Rosé der „Côtes de Provence” wird weltweit in mehr
als 100 Länder exportiert, mit jährlich zweistelligen Wachstumsraten.
Seminare und Verkostungen
Repräsentanten aus Baden begrüßten die Gäste aus Südfrankreich.
Die Besucher der Badischen Weinmesse nutzten
schließlich ausgiebig die Gelegenheit, die Weine zu probieren und sich
mit den Winzerinnen und Winzern sowie Kellermeistern und Weinexperten
auszutauschen. Seminare und Verkostungen wie „Badens junge Vielfalt”
mit der ehemaligen Ortenauer Weinprinzessin Eva Harter, „Baden trifft
Provence” mit Weinbauverbands-Geschäftsführer Peter Wohlfarth und ein
„Baden Spirits Tasting” mit dem international erfahrenen Verkoster
Arthur Nägele lieferten weiteres Fachwissen.
Außerdem erhielten die Edelbrandsommeliers 2017 im Rahmen der Veranstaltung ihre Abschlussurkunden.