Das Konzept ist zukunftsfähig
In den vergangenen zwei Jahren habe ich viele Gespräche geführt mit Betrieben, die gekündigt hatten, schon lange nicht mehr oder noch nie in der Gemeinschaftswerbung Mitglied waren. Ich wollte verstehen, welche Gründe hierfür vorlagen. In diesen Gesprächen hat sich neben der grundsätzlichen Notwendigkeit einer Gemeinschaftswerbung, die im Prinzip von allen gesehen wurde, der klare Wunsch nach Transparenz herauskristallisiert hinsichtlich dessen, was den Betrieben die Gemeinschaftswerbung bringt. Hier hatten manche Betriebe das Gefühl, sie zahlen für Dinge, die sie nicht nutzen, wie zum Beispiel den Auftritt auf der Messe ProWein, die Baden-Württemberg Classics, Werbemittel, Pressereisen etc. Daraus entstand der Wunsch nach mehr Modularität, sprich, nur für die Dinge zu zahlen, die man in Anspruch nimmt. Es gibt Betriebe, die gerne einen Teil der Dienstleistungen in Anspruch nehmen möchten, aber eben nicht alle. Als ein Aspekt kam bei einigen auch die finanzielle Situation, verbunden mit der klaren Aussage, dass sie bei einem geringeren Grundbeitrag wieder einsteigen oder überhaupt das erste Mal dabei sein könnten. Basierend darauf haben wir das neue Beitragskonzept entwickelt, das jetzt zur Abstimmung kam und einstimmig angenommen wurde.
Beim Segeln würde man sagen, wir haben die Segel und den Kurs der aktuellen Wettersituation angepasst und damit das Boot sicher weiter am Segeln gehalten.
Der neue Werbebeitrag beträgt 100 € pro Hektar und Jahr und damit die Hälfte des bisherigen Werbebeitrags. Mit diesem Beitrag und den in Aussicht gestellten weiteren Flächen sowie Fördermitteln kann die Weinwerbung die klassische Werbetätigkeit in Form von Funk-, Print-, Plakat- und Online-Werbung sowie die Pressearbeit weiter erbringen. Damit wird die Kernaufgabe in gleichem Umfang wie bisher erfüllt. Die Serviceleistungen wie Ausschreibungsservice, Facebook, Newsletter sowie die Unterstützung des Projektes Badische Weinstraße bleiben ebenfalls wie bisher erhalten.
Die Dienstleistungen, die die Badische Gemeinschaftswerbung bisher erbracht hat, wie Organisation und Durchführung des Messestandes auf der ProWein, Organisation der Baden-Württemberg Classics in mehreren Städten, den Einkauf von Werbemitteln, die Organisation von Reisen für Sommeliers, Pressereisen, Seminaren etc. wird es weiterhin geben, aber zu angepassten Kosten. Bereits bisher mussten die Betriebe zum Beispiel bei den Messen für die von ihnen genutzte Standfläche und den Standbau zahlen. In Zukunft werden sich diese Beiträge erhöhen, da bei dem neuen Konzept die jeweils mit dem Projekt verbundenen Verwaltungskosten als Anteil umgelegt werden müssen. Die Betriebe haben jedoch durch den halbierten Grundbeitrag einen frei gewordenen finanziellen Spielraum und können nun gezielt wählen, in welche Maßnahmen sie investieren möchten.
Für uns ist das neue Beitragssystem kein Wermutstropfen, sondern ein zeitgemäßer Weg, eine solche Organisation neu auszurichten und zukunftsfähig zu halten. Mit dem neuen Beitragssystem bleibt die Badische Weinwerbung auch weiterhin als Bündlerorganisation förderfähig und kann die Fördermittel des Landes beziehungsweise der EU beantragen, was der gesamten Region hilft.
Wir haben bisher positive Rückmeldungen erhalten und Anmeldungen zu den Messen beziehungsweise Teilnahmebestätigungen. Sicherlich wird es auch Betriebe geben, die auf die eine oder andere Dienstleistung verzichten werden.
Es gibt konkrete Zusagen und weitere Betriebe haben sich seither gemeldet. Wir sind im Nachgang dabei, mit den Gesellschaftern die Beitrittsunterlagen anzupassen, damit wir sie zügig versenden können. Es sind bereits über 1000 Hektar zusätzlich als Mitgliedsfläche in Aussicht gestellt worden. Eine noch breitere Basis sehe ich als essenziell für eine zukunftsfähige Gemeinschaftswerbung an.