Die Weinregion als Dachmarke ausbauen
Ich habe hierzu das Eye-Tracking-Verfahren angewandt. Eye-Tracking ist ein Aufzeichnungsverfahren, bei dem die Augenbewegung und -fokussierung erfasst wird. Mit dem Verfahren kann man untersuchen, wo der Konsument hinschaut und wie lange er an welchen Punkten verweilt. Am Ende kann man zum Beispiel genau sagen: Der Konsument hat an dem Flaschenkopf besonders lang verweilt. So habe ich untersucht, ob Qualitätsgütezeichen überhaupt erfasst und wahrgenommen werden. Ergänzend dazu habe ich eine Online-Befragung durchgeführt.
Ich habe mich daran orientiert, welche Auszeichnungen im Lebensmittelhandel der Ortenau zum Zeitpunkt der Studie zu finden waren. Neben der Goldmedaille des Badischen Weinbauverbandes habe ich letztlich entsprechende Auszeichnungen der DLG, von Mundus Vini und AWC Vienna hinzugezogen. Zudem habe ich eine selbst erfundene Medaille und eine Abbildung, die einer Auszeichnung ähnelt, in die Untersuchung mit aufgenommen.
Die badische Weinprämierung hat nach der Untersuchung mit 80 Befragten und 13 Teilnehmern beim Eye-Tracking den mit Abstand höchsten Bekanntheitsgrad erreicht. Auch wurden der Auszeichnung des Badischen Weinbauverbands die meisten Qualitätsattribute zugesprochen.
Nach dem Ergebnis kann man klar sagen, dass das Thema Qualität unter den befragten Konsumenten am stärksten der Auszeichnung des Badischen Weinbauverbands zugesprochen wurde, das ist richtig.
Ich habe mich bei der Arbeit auch mit den Thema Markenmanagement und Hersteller-Image beschäftigt. Und da kam ganz klar heraus, dass der Konsument am ehesten die Weinregion mit einer Marke, mit der Weinmarke, verbindet, noch vor dem Hersteller des Weins. Von daher eine klare Empfehlung: das Thema Weinregion weiter fördern, die Region als Dachmarke stärker ausbauen. Grundsätzlich kann man sagen, dass dem Qualitätsgütezeichen des Badischen Weinbauverbands Vertrauen geschenkt wird und auch Qualität zugesprochen wird.
Auch wenn der badischen Goldmedaille Qualität zugesprochen wird, war den befragten Konsumenten häufig nicht klar, was und wie da genau geprüft wird, bevor es zu einer Auszeichnung kommt. Eine stärkere Transparenz würde sicherlich dem Endkonsumenten helfen, das Thema noch besser einschätzen zu können.