Nachrichten | 31. Oktober 2019

Baden zählt zu den Besten

Von Susanne Wagner-Köppel / red
Bei der diesjährigen Wein- und Sektprämierung der DLG führen Weinerzeuger der Anbaugebiete Pfalz, Rheinhessen und Mosel die Rangliste an. Zwei Bundesehrenpreise gingen nach Baden an die Oberkircher Winzer und das Weingut Andreas Männle.
Die Delegierten der Oberkircher Winzer und vom Weingut Andreas Männle freuten sich mit den Weinhoheiten über ihre Bundesehrenpreise.
Die Oberkircher Winzer und das Schwarzwaldweingut Andreas Männle hielten bei der DLG-Bundeswein- und Sektprämierung die badische Fahne hoch. Sie wurden mit je einem Bundesehrenpreis in Bronze  ausgezeichnet und sind damit die einzigen aus Baden, denen diese höchste Ehre zuteil wurde. Die Delegierten beider Ortenauer Weinbaubetriebe nahmen am 14. Oktober Urkunde und Bundesehrenpreise bei der Feier im Konzert- und Kongresszentrum  in Heilbronn aus den Händen von Ministerialdirektorin  Katharina Böttcher vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft entgegen. Die jüngst zur Deutschen Weinkönigin gekrönte  Angelina Vogt, die bekanntlich aus Kehl-Goldscheuer stammt, sowie die Badische Weinkönigin Sina Erdrich assistierten bei der Verleihung. Für die Oberkircher Winzer ist es der erste Bundesehrenpreis nach der Fusion mit dem Winzerkeller Hex vom Dasenstein. „Das ist für uns eine Bestätigung, dass in beiden Häusern sehr gute Arbeit geleistet wird und wir gemeinsam erfolgreich sind”, freuten sich die Kellermeister Martin Bäuerle und Thomas Hirt.
 „Der Bundesehrenpreis der DLG hat eine große Bedeutung für uns, denn für diese Auszeichnung muss die komplette Weinkollektion überzeugen”, erläuterte Thomas Männle. Nach 22 Jahren Pause hatte der Durbacher Winzer wieder an dem DLG-Wettbewerb teilgenommen und sogleich seinen ersten Bundesehrenpreis errungen – sozusagen als  Krönung des Jubiläumsjahres. Beide Häuser stehen mit diesen Erfolgen im Ranking der TOP 100 Betriebe Deutschlands. Insgesamt ging nahezu ein Viertel der Auszeichnungen, nämlich für 23 Betriebe, nach Baden. In der Liste der zehn besten Sekterzeuger sind diesmal keine Vertreter Badens zu finden, diese wird vom Sektgut St. Laurentius in Leiwen an der Mosel angeführt. Auf Platz 2 kam das Wein-und Sektgut Wilhelmshof (Pfalz), auf Platz 3 das Weingut Acker-Martinushof (Rheinhessen).
Bester Jungwinzer kommt aus Rheinhessen
Auch unter dem gekürten Nachwuchs ist diesmal kein Badener zu finden. Jungwinzer des Jahres wurde Sebastian Erbeldinger (Rheinhessen), Jungwinzervereinigung des Jahres die „Vinas” aus Heppenheim (Hessische Bergstraße). „Mit ihrem Streben nach Qualität von der Rebe bis zum Glas setzen die Bundesehrenpreisträger Maßstäbe für die gesamte Branche”, betonte DLG-Präsident Hubertus Paetow in seiner Laudatio.
3006 Medaillen verliehen
Getestet wurden rund 4000 Weine und Sekte aus allen deutschen Anbaugebieten. Einen Schwerpunkt bildeten dabei die Weißweine des Jahrgangs 2018, insbesondere klassische Burgundersorten und Riesling. Verstärkt präsentiert wurden aber auch aromatische Rebsorten wie Gewürztraminer, Scheurebe und Muskateller, bei denen die deutschen Winzer mit einer intensiven rebsortentypischen Ausprägung hervorstechen. Im Rotweinsegment dominierte der Spätburgunder, ergänzt durch Cabernet Sauvignon, Merlot und sogar Tempranillo.
Die Weinexperten vergaben daraufhin 61 Gold Extra-, 800 Gold-, 1399 Silber- und 746 Bronze-Medaillen. Mit 21 Auszeichnungen stellt die Pfalz in diesem Jahr die meisten Weine und Sekte, die mit einem Goldenen Preis Extra bedacht wurden. Baden erhielt 14, Württemberg und Rheinhessen jeweils zehn. Die meisten Auszeichnungen insgesamt erhielt die Pfalz  (1003), gefolgt von Baden (633), Rheinhessen (449) und Württemberg (383).
Im Rahmen der Bundesweinprämierung wurden darüber hinaus erneut die besten Kollektionen  ausgezeichnet. Sieger in der Kategorie „Weißwein trocken” wurde das Weingut Heinrich Männle (Durbach), der Preis für die beste Kollektion „Weißwein fruchtig” ging an den Kaiserstühler Winzerverein Oberrotweil, für die Kollektion „Edelsüß” an die Durbacher Winzergenossenschaft und für „Sekt fruchtig” an die Winzergenossenschaft Britzingen. In den Kategorien „Rotwein trocken”,  „Barrique trocken” und „Sekt brut” platzierten sich in dieser Reihenfolge das Weingut Bungert-Maer aus Rheinhessen,  das Weingut Ernst Bretz (Rheinhessen) und die Lauffener Weingärtner (Württemberg).
Badische Betriebe unter den Top 100
Badische Betriebe belegen unter den „Top 100 Weinerzeugern 2019” folgende Plätze: Weingut Heinrich Männle, Durbach (8), Weingut Andreas Laible, Durbach (9), WG Durbach (10), Badischer Winzerkeller, Breisach (13), WG Achkarren (14), Oberkircher Winzer (15), Alde Gott Winzer, Sasbachwalden (17), Weingut Leopold Schätzle, Endingen (18), Affentaler Winzer, Bühl (19), Waldulmer Winzergenossenschaft, Kappelrodeck (22), Weingut Schwörer, Durbach (23), Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg (26), WG Rammersweier, Offenburg (39), Kaiserstühler Winzerverein Oberrotweil (43), WG Britzingen (46), Weingut Bimmerle, Renchen (53), Weingut Rüdiger Bös, Malsch (56), Sasbacher Winzerkeller (63), Staatsweingut Karlsruhe-Durlach (79), WG Oberbergen (82), Weingut Andreas Männle, Durbach (86), Weingut Schumacher, Bahlingen (90), Winerverein Hagnau (93).