Frostig kalt und zuckersüß
Das aufwendige Anbringen von Folie zum Schutz gegen Vogelfraß, Wind und Regen hat sich gelohnt: Kellermeister Rüdiger Nilles ermittelte bei den Trauben 152 Grad Oechsle und eine Ausbeute von 320 Litern Most. Stephan Danner, geschäftsführender Vorstand der Winzergenossenschaft Durbach, zeigte sich begeistert über den erfreulichen Ausgang des mutigen Wagnisses. Weinliebhaber müssten sich jedoch noch eine Weile gedulden. Nach der Gärung benötigt die Reife des Weines mehrere Monate, bevor die Rarität ungefähr ab kommendem Juli zum Genießen bereitsteht.
Die Oberkircher Winzer ernteten am gleichen Tag frühmorgens einen Riesling-Eiswein mit 144 Grad Oechsle. Minus 7 Grad Celsius zeigte das Thermometer, als sich rund 20 Helfer auf den Weg zum Rebstück der Familie Friedrich Sester in Butschbach machten. „Den letzten Riesling-Eiswein hatten wir im Jahrgang 2016 erzeugt, 2022 einen Spätburgunder-Eiswein bei der Hex vom Dasenstein”, berichtet Qualitätsmanager Frank Männle.
Aus Staufen-Wettelbrunn im Markgräflerland meldete am 12. Januar Andreas Löffler vom gleichnamigen Weingut eine frostige Weinlese, die circa 700 Liter Most lieferte. Seine fleißigen Helfer hatten der Eiseskälte von minus 8 Grad Celsius tapfer getrotzt, um die Gutedeltrauben mit 182 Grad Oechsle am Ballrechten-Dottinger Castellberg zu holen.
In Britzingen wiederum erreichten fast 2000 Kilogramm gefrorene Trauben die Winzergenossenschaft, die Kellermeister Bruno Kiefer dort nun zu edelsüßem Wein ausbaut.