Fachliches
| 09. November 2020
Erntemenge nur knapp über dem Vorjahr
Von der Redaktion
Kleiner als zunächst erwartet und mit 8,6 Millionen Hektoliter im langjährigen Vergleich leicht unterdurchschnittlich soll die deutsche Weinernte ausfallen, schätzt das Deutsche Weininstitut (DWI). In den einzelnen Bereichen ist das Bild in diesem Jahr sehr unterschiedlich.
Bundesweit liegen die aktuell prognostizierten Erträge des 2020er Jahrgangs in etwa auf dem Niveau des zehnjährigen Mittels von 8,7 Millionen Hektolitern und drei Prozent über dem Vorjahresertrag. Laut DWI haben die deutschen Winzer dank des sonnigen und trockenen Spätsommers hochreife und sehr gesunde Trauben geerntet, die zudem im Rotweinbereich perfekt ausgefärbt waren. Entsprechend aromatisch und ausgesprochen fruchtig präsentieren sich bereits die ersten Weißweine im Fass und die Rotweine zeigen großes Potenzial.
Der Sommer im September hat die Weinernte sehr beschleunigt. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von oftmals weit über 25 Grad Celsius sind die Zuckergehalte in den Trauben schnell angestiegen, so dass viele Sorten gleichzeitig die Lesereife erreichten. In vielen Betrieben war die Lese bereits nach drei bis vier Wochen abgeschlossen.
Der Sommer im September hat die Weinernte sehr beschleunigt. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von oftmals weit über 25 Grad Celsius sind die Zuckergehalte in den Trauben schnell angestiegen, so dass viele Sorten gleichzeitig die Lesereife erreichten. In vielen Betrieben war die Lese bereits nach drei bis vier Wochen abgeschlossen.
Verdunstung
Ein weiterer Effekt der heißen Septemberwitterung war eine
relativ starke Verdunstung in den Beeren, die teilweise mit deutlichen
Mengenverlusten einhergingen. Diese wurden in manchen Regionen noch
durch eine anhaltende Trockenheit verstärkt, denn die Niederschläge in
den Weinregionen waren das gesamte Jahr über extrem unterschiedlich
verteilt.
In Franken, an Saale-Unstrut sowie in Sachsen haben zudem
Spätfröste zu weiteren Ernteverlusten geführt. Entsprechend heterogen
fallen die geschätzten Erträge in den dreizehn deutschen Weinbaugebieten
aus. Sie reichen von minus 38 Prozent im Vergleich zum zehnjährigen
Durchschnittsertrag in Franken bis hin zu einem Plus von 31 Prozent an
der Hessischen Bergstraße.
In den beiden größten deutschen Anbaugebieten
Rheinhessen und Pfalz sind mit einem Minus von einem Prozent bzw. einem
Plus von sechs Prozent durchschnittliche bis leicht
überdurchschnittliche Erntemengen zu erwarten. Baden mit 1,1 Millionen
Hektolitern und Württemberg mit 894.000 Hektolitern schätzen jeweils ein
Ernteminus von zehn Prozent gegenüber dem langjährigen Durchschnitt.