Nachrichten | 10. März 2020

Forschungsvorhaben zur Digitalisierung

Von der Redaktion
Satellitenbilder, die die Nähstoffversorgung auf dem Feld zeigen, autonome Erntemaschinen und Roboter, die Schnecken bekämpfen – in der Landwirtschaft hält die Digitalisierung Einzug. Das gilt auch für den Weinbau.
Die effektive Integration von Traubenvollerntern in digital gesteuerte Systeme zur Betriebsführung ist ein Ziel des Forschungsvorhabens.
Ein Forschungsprojekt zur Digitalisierung im Weinbau wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit rund 3,7 Millionen Euro gefördert. Ein interdisziplinäres Team von Forschungseinrichtungen und Betrieben der Trauben- und Weinerzeugung, Herstellern von Weinbaugerätetechnik und IT-Dienstleistern wird dazu eng zusammenarbeiten. Bei dem Projekt geht es darum, digitale Techniken für die komplette Produktionskette des Weinbaus – von der Pflanzung bis zur Traubenanlieferung – zu entwickeln. Koordiniert wird es am Institut für Rebenzüchtung des Julius Kühn-Instituts in Siebeldingen.

Sensoren verbessern
Im Projekt sollen beispielsweise Arbeitsmaschinen wie Laubschneider oder Traubenvollernter dank moderner Sensoren die genaue Position von Pflanzen erkennen und untereinander austauschen. Damit ließe sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren, weil sie gezielt nur noch genau dort ausgebracht werden könnten, wo sie benötigt werden.
Von Seiten der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) ist die Arbeitsgruppe Datenbanken und Informationssysteme von Professor Sebastian Michel an dem neuen Vorhaben beteiligt. Das Team wird die benötigten Server- und Software-Infrastrukturen planen und entwickeln. Auch Methoden der künstlichen Intelligenz werden hierbei Anwendung finden. Hinzu kommen effiziente Speicherlösungen. Darüber hinaus werden die Kaiserslauterer Informatiker an Verfahren arbeiten, mit denen sich die anfallenden Daten vertrauenswürdig analysieren lassen. Vor allem die Datensicherheit und der Datenschutz sind dabei von großer Bedeutung. Wichtig sind des Weiteren die Handhabung und Nutzerfreundlichkeit der neuen Technik, beispielsweise in Form eines nutzergerechten Designs. Für ihre Arbeiten erhält die Forschergruppe der TU Kaiserslautern für drei Jahre einen Geldbetrag von 750.000 Euro.
Ziel des Gesamtprojektes ist es unter anderem, Forschungsergebnisse zügig in die Beratung und in die landwirtschaftliche Praxis zu transferieren. Es sollen Dienstleistungen und Handlungsempfehlungen für Winzer entwickelt und die Arbeits- und Ressourceneffizienz erhöht werden. In Beispielbetrieben der verschiedenen Erzeugerstrukturen wie Weingüter, Winzergenossenschaften und Traubenproduzenten sollen die Anwendungen zeitnah getestet werden.