Weinbauverband | 30. Oktober 2024

Ehrung für Höchstleistungen

Von Petra Littner
Der Badische Weinbauverband würdigte herausragende Produkte und Erzeugerbetriebe, die über das Jahr 2024 mit konstanter Qualität überzeugten. Die Preisverleihung fand im Hofgut Lilienhof bei Ihringen am Kaiserstuhl statt.
Alle Preisträger stellten sich für ein gemeinsames Gruppenfoto auf
Die Stimmung war ebenso ausgelassen wie gespannt, als sich die Preisträger der diesjährigen Gebietswein- und Sektprämierung  im Hofgut Lilienhof einfanden. Sieger unter sich – könnte man sagen –, aber welche Auszeichnung errungen wurde, gaben Rainer Zeller, Präsident des Badischen Weinbauverbands, und Verbandsgeschäftsführer Holger Klein erst an diesem Abend bekannt.
So verfolgten die rund 150 Gäste mit großer Aufmerksamkeit die Verkündung der Siegerbetriebe, die Gold- und Silbermedaillen, Platzierungen unter den Top 10 oder gar einen der begehrten Ehrenpreise erzielt hatten. Bei der Urkunden- und Trophäenübergabe assistierte die Badische Weinkönigin, Lucia Winterhalter.
Weinbaupräsident Rainer Zeller lobte die herausragenden Qualitäten
Die Rangliste nach Anbaufläche nahmen sechs Erzeuger aus der Ortenau vollständig in Beschlag: In der Gruppe 1, bis 19,9 ha, siegten das Weingut Schwörer – Inh. Josef Rohrer, und das Weingut Andreas Laible – beide aus Durbach, während das Schwarzwald.Wein.Gut. Andreas Männle, ebenfalls aus Durbach, in der Gruppe 2 (20–49,9 ha) gewann. Bester Betrieb der Gruppe 3 (50–149,9 ha) wurde die WG Rammersweier, der Gruppe 4 (150–299,9 ha) die WG Alde Gott Winzer Schwarzwald, Sasbachwalden, sowie der Grup-pe 5 (300 ha und mehr) die Durbacher Winzer.
In der ersten Runde sorgte der Ehrenpreis für die beste Sektkollektion für viel Beifall. Dieser ging zum siebten Mal in Folge an die Burkheimer Winzer, Kellermeister Dominik Schweizer nahm ihn in Empfang.
 
Ehrenpreisträger 2024
Ehrenpreis des Badischen Weinbauverbandes:
Oberkircher Winzer eG

Nach Bereichen:
Bodensee: Winzerverein Hagnau eG
Markgräflerland: Weingut W&A Löffler, Staufen-Wettelbrunn
Tuniberg: Weingut Hercher – Inh. Manuel Hercher, Freiburg-Waltershofen
Kaiserstuhl: Sasbacher Winzerkeller eG
Breisgau: Roter Bur Glottertäler Winzer eG
Ortenau: Oberkircher Winzer eG (Ehrenpreis des BWV)
Kraichgau: Weingut Fellini, Inh. Tim Fellhauer, Rauenberg
Badische Bergstraße: Weingut Jörg Clauer, Heidelberg
Tauberfranken: Becksteiner Winzer eG, Lauda-Königshofen

Sekt-Ehrenpreis: Burkheimer Winzer am Kaiserstuhl eG
 
Siegerehrung
Bei der Verleihung der Ehrenpreise nach Weinbaubereichen gab es im Vergleich zum Vorjahr nur wenig Bewegung. So ging der Ehrenpreis im Bereich Bodensee an den Winzerverein Hagnau und im Markgräflerland an das Weingut W&A Löffler aus Staufen-Wettelbrunn. Sieger des Tunibergs wurde das Weingut Hercher, des Kaiserstuhls der Sasbacher Winzerkeller, der Ortenau die Oberkircher Winzer, der Badischen Bergstraße das Weingut Jörg Clauer und in Tauberfranken die Becksteiner Winzer. Jüngster Preisträger war in diesem Jahr der 35-jährige Tim Fellhauer vom Weingut Fellini in Rauenberg, der den Preis im Bereich Kraichgau entgegennehmen durfte. Andere wiederum erzielten laut Aufzeichnungen des Badischen Weinbauverbandes bereits im Jahr 1971 ihre ersten Ehrenpreise.
Die wichtigste Auszeichnung, den Ehrenpreis des Badischen Weinbauverbandes für die am höchsten bewertete Gesamtkollektion, konnten in diesem Jahr die Kellermeister Martin Bäuerle und Thomas Hirt für die Erzeugergemeinschaft Oberkircher Winzer empfangen.
 
Sieger nach Fläche
Gruppe I – bis 19,9 ha:
Weingut Schwörer – Inh. Josef Rohrer, Durbach;
Weingut Andreas Laible, Durbach

Gruppe II – 20 ha bis 49,9 ha
Schwarzwald.Wein.Gut. Andreas Männle, Durbach

Gruppe III – 50 ha bis 149,9 ha
Winzergenossenschaft  Rammersweier

Gruppe IV – 150 ha bis 299,9 ha
Alde Gott Winzer Schwarzwald eG, Sasbachwalden

Gruppe V – 300 ha und mehr
Durbacher Winzer

Staatsehrenpreise an drei Betriebe verliehen
Staatsehrenpreise gingen an die Weingüter Schwörer und Andreas Männle (unten, v.l.) sowie den Winzerverein Hagnau (obere Reihe)
Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Verleihung der Staatsehrenpreise durch Staatssekretärin Sabine Kurtz vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. Hier konnte das Weingut Schwörer aus Durbach in der Betriebsgrößenklasse 1 bis 9,99 ha den Sieg verbuchen. In der Kategorie der größeren Betriebe, 10 bis 149,99 ha, war das Schwarzwald.Wein.Gut Andreas Männle erfolgreich und bei den Betrieben über 150 ha sicherte sich der Winzerverein Hagnau die hochrangige Auszeichnung.
 
Staatsehrenpreise 2024
Betriebsgrößenklasse 1 (bis 9,99 ha):
Weingut Schwörer – Inh. Josef Rohrer, Durbach

Betriebsgrößenklasse 2 (10 bis 149,99 ha):
Schwarzwald.Wein.Gut. Andreas Männle, Durbach

Betriebsgrößenklasse 3 (über 150 ha)
Winzerverein Hagnau eG

Große Freude über eine Top-Ten-Platzierung herrschte bei den Siegern in den Kategorien Rotwein trocken, Weißwein trocken und edelsüße Weine. Darunter erstmals Tobias Köninger aus Kappelrodeck und Christian Keller aus Müllheim-Vögisheim von den jeweils gleichnamigen Weingütern. Keller errang auf Anhieb gleich zwei Top-10-Preise.
Über 1300 Weine und Sekte aus ganz Baden waren zur Gebietsweinprämierung angestellt worden. Präsident Rainer Zeller hob deren außerordentliche Qualität hervor, von der sich die Gäste im Laufe des Abends selbst überzeugen konnten. Dazu reichte das Gasthaus Sonne aus Malterdingen ausgewählten Speisen, die bestens zu den Siegerweinen harmonierten.
Geschickt entlockte Fernsehmoderator Martin Seidler, der die Prämierung moderierte,  den Preisträgern im unterhaltsamen Interview einige persönliche Worte. So verriet Kellermeister Siegfried Kiefer von der WG Rammersweier, dass der Ehrenpreis mit viel Fleiß aller Mitwirkenden verbunden sei, und auch Kellermeister Jochen Sahler vom Hagnauer Winzerverein  nahm die Auszeichnung stellvertretend für das gesamte Team entgegen. Udo Opel von der WG „Roter Bur Glottertäler Winzer” betonte, dass der Ehrenpreis stets aufs Neue motiviere, in der Leistung nicht nachzulassen und zeigte sich mit Blick auf die nachfolgende Jungwinzergeneration zuversichtlich. Nach ihrem Erfolgsrezept für den Staatsehrenpreis gefragt, nannten die Kellermeister Martin Bäuerle, Oberkircher Winzer, und Thomas Hirt, Hex vom Dasenstein, die konstruktive Zusammenarbeit der fusionierten Betriebe.  
Während der Prämierungsfeier konnten die Gäste eine Auswahl der Siegerweine verkosten.