Weinbauverband
| 02. Februar 2017
Guter Jahrgang, gute Stimmung
Von Walter Eberenz
Baden hat 2016 einen überaus guten Weinjahrgang in Menge und Qualität eingebracht – was im Vegetationsverlauf zunächst so nicht zu erwarten war. Diese Botschaft verkündeten Verbandspräsident Kilian Schneider und Geschäftsführer Peter Wohlfarth bei der Neujahrspressekonferenz des Verbandes natürlich gerne.
Freude über den Weinjahrgang 2016 in Baden bei Kilian Schneider, Präsident des Badischen Weinbauverbandes (links), und Verbandsgeschäftsführer Peter Wohlfarth:„Wenn’s läuft, dann läuft’s”, kommentierte Kilian Schneider, dass nach der guten Lese im Herbst vergangenen Jahres in Menge und Qualität jetzt auch noch beste Bedingungen für die Eisweinlese hinzukamen. Baden hat 2016 insgesamt knapp 127 Millionen Liter Wein eingebracht, über neun Prozent mehr als 2015.
Schneider und Wohlfarth thematisierten zudem die besonderen Schwierigkeiten für den Öko-Weinbau, die der extreme Peronospora-Druck 2016 mit sich brachte. Einige Öko-Winzer seien deshalb sogar wieder auf konventionellen Weinbau umgestiegen. Die Zukunft ist ungewiss, was die Bekämpfungsmöglichkeiten der Pilzkrankheiten im Öko-Weinbau angeht. Weder bei Kaliumphosphonat noch bei Kupfer ist für den Öko-Weinbau hierzulande Entspannung in Sicht. Im Gegenteil: Es drohen bei Kupfer eher Verschärfungen, wie Kilian Schneider den Journalisten gegenüber bekundete. Die Öko-Anbauszene in Baden ist beunruhigt. „Die Erzeuger in Deutschland stehen mit dem Rücken zur Wand”, bekundete Peter Wohlfarth in Freiburg gegenüber den Journalisten.
Stabile Rebfläche
Insgesamt stabil, jedoch mit unterschiedlichen
Schwankungsraten nach Bereichen, zeigt sich auch die badische Rebfläche.
Mit rund 15800 Hektar werden in Baden nahezu gleichviel Reben
bewirtschaftet wie vor zehn Jahren, allerdings reichen die Zu- und
Abgänge nach Bereichen im selben Zeitraum von plus 26 Prozent am
Bodensee bis zu minus 12,7 Prozent in Tauberfranken – siehe dazu die
Tabelle.
Der Weinbauverband informierte in Freiburg zudem
über eine neue Steillagenförderung des Landes in Höhe von 3000 Euro/Hektar für Rebhänge ab 45 Prozent Steigung,
die nicht mit einem Schlepper befahrbar sind. Ebenfalls in Steillagen –
im Glottertal – wolle man Spritzversuche per Drohne durchführen, unter
Federführung der LVWO Weinsberg.
Der Verband informierte schließlich darüber, dass man den badischen
Winzern künftig ermöglichen wolle, einen Streifen von maximal 100 Metern
Entfernung zu den bislang abgegrenzten Rebflächen neu zu bepflanzen. Das hätten Baden und Württemberg ins „Lastenheft” eingepflegt.