Weinbauverband
| 27. September 2024
Weniger Menge in Top-Qualität
Von Petra Littner
Die Herbstpressekonferenz des Badischen Weinbauverbandes Anfang September nutzte dessen Präsident Rainer Zeller auch, um Landwirtschaftsminister Peter Hauk die Sorgen und Nöte der Winzerschaft und Forderungen vorzutragen.
v.l.: Weinbauverbandsgeschäftsführer Holger Klein, Landwirtschaftsminister Peter Hauk, die Badische Weinkönigin Lucia Winterhalter, Verbandspräsident Rainer Zeller, Vogtsburgs Bürgermeister Benjamin Bohn und WG-Geschäftsführer Thomas Weiler.
Seit dem 20. August wurden in Baden Trauben für Neuen Süßen gelesen. Die Hauptlese begann Mitte September. Holger Klein ging zum Zeitpunkt der Pressekonferennz von einer rund 10 bis 20 % geringeren Erntemenge im Vergleich zum langjährigen Mittel aus. Dies würde in Baden zu insgesamt 100 bis 110 Mio. Litern Wein führen und einem Ertrag von 72 bis 73 Hektolitern je Hektar. Klein stellte einen Weinjahrgang mit moderatem Alkoholgehalt, intensivem Aroma und ausgeprägter Frucht in Aussicht.
Zeller trug Anliegen vor
Rainer Zeller nutzte die Gelegenheit, verantwortlichen Politikern die Anliegen der Winzer vorzutragen.
Bedrohung durch neue invasive Schädlinge
Mit dem Japankäfer und der Amerikanischen Rebzikade sieht Zeller die Bedrohung durch neue invasive Schädlinge, deren Bekämpfung in der Gesellschaft auf Widerstand stoßen werde, aber unumgänglich sei. Bei mehr Aufwand, steigenden Kosten und weniger Einnahmen wird der Weinbau wiederum noch unrentabler.
Der Präsident forderte gemeinschaftliche Aktivitäten zum Erhalt der Kulturlandschaft. Hier sei eine Allianz aus Politik, Weinbau, Tourismus und Kommunen gefragt, so Zeller, die gemeinsam Lösungen für den ländlichen Raum entwickeln müsse. Denn es schade nicht zuletzt dem Tourismus, wenn immer mehr Weinbaubetriebe aufgeben.
Ein weiteres Anliegen war dem Weinbaupräsidenten eine effektive Weinwerbung. „Baden darf im Wettbewerb nicht abgehängt werden, wir müssen in alle Richtungen denken.”
Peter Hauk, Baden-Württembergischer Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, versicherte, man arbeite mit Hochdruck an Lösungen. Im Landtag wolle er sich zudem für eine Verdopplung der Zuschüsse für das Pheromonverfahren einsetzen. Darüber hinaus sieht er Potenzial beim Weinexport. 10 % der deutschen Weine gehen ins Ausland, nur 1 % davon kommt aus Baden.
„Winzer sind auch Landschaftspfleger”, betonte Vogtsburgs Bürgermeister Benjamin Bohn mit Blick auf die Kaiserstühler Natur- und Kulturlandschaft. An den Minister gewandt verwies er auf Flurneuordnungen, die zur Bewirtschaftbarkeit der Rebberge beitragen. Thomas Weiler, Geschäftsführer der Bischoffinger WG, zeigte sich zuversichtlich. In einhundert Jahren ihres Bestehens habe die Erzeugergemeinschaft viele Phasen durchgestanden. „Anpassungsfähigkeit ist einer der wesentlichen Faktoren fürs Überleben.”
Der Präsident forderte gemeinschaftliche Aktivitäten zum Erhalt der Kulturlandschaft. Hier sei eine Allianz aus Politik, Weinbau, Tourismus und Kommunen gefragt, so Zeller, die gemeinsam Lösungen für den ländlichen Raum entwickeln müsse. Denn es schade nicht zuletzt dem Tourismus, wenn immer mehr Weinbaubetriebe aufgeben.
Ein weiteres Anliegen war dem Weinbaupräsidenten eine effektive Weinwerbung. „Baden darf im Wettbewerb nicht abgehängt werden, wir müssen in alle Richtungen denken.”
Peter Hauk, Baden-Württembergischer Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, versicherte, man arbeite mit Hochdruck an Lösungen. Im Landtag wolle er sich zudem für eine Verdopplung der Zuschüsse für das Pheromonverfahren einsetzen. Darüber hinaus sieht er Potenzial beim Weinexport. 10 % der deutschen Weine gehen ins Ausland, nur 1 % davon kommt aus Baden.
„Winzer sind auch Landschaftspfleger”, betonte Vogtsburgs Bürgermeister Benjamin Bohn mit Blick auf die Kaiserstühler Natur- und Kulturlandschaft. An den Minister gewandt verwies er auf Flurneuordnungen, die zur Bewirtschaftbarkeit der Rebberge beitragen. Thomas Weiler, Geschäftsführer der Bischoffinger WG, zeigte sich zuversichtlich. In einhundert Jahren ihres Bestehens habe die Erzeugergemeinschaft viele Phasen durchgestanden. „Anpassungsfähigkeit ist einer der wesentlichen Faktoren fürs Überleben.”