Weinbauverband
| 02. Oktober 2023
Die Natur kann immer überraschen
Von Petra Littner
Trotz extremer Wetterereignisse stellte der Badische Weinbauverband eine marktkonforme Erntemenge in
Aussicht. Winzerinnen und Winzer wiederum sind weiterhin beunruhigt aufgrund der Gesetzesentwürfe der EU.
Bilderbuchwetter und pralle Trauben ließen ein gutes Ergebnis der diesjährigen Weinlese erahnen, als der Badische Weinbauverband sein Herbstpressegespräch beim Weingut Mathis und im Weinberg in Merdingen am Tuniberg abhielt. Was beim Blick in die beispielhafte Spätburgunderanlage nicht auffiel, war Essigfäule, die sich andernorts nach ergiebigen Niederschlägen und infolge aufplatzender Trauben teilweise schnell verbreitete. Große Ernteeinbußen hatten zudem Hagelereignisse am 24. Juli und am 24. August im Markgräflerland lokal verursacht. Bis zu 80 % des Ertrags habe dies in manchen Rebstücken zunichte gemacht, beklagte Weinbaupräsident Rainer Zeller. Ein weiteres Problem: Esca. Das Absterben ganzer Rebstöcke aufgrund holzzersetzender Pilze zeige in diesem Jahr ein bisher nie dagewesenes Ausmaß.
Rückläufiger Konsum
Was die Winzer derzeit zusätzlich belaste, sei die starke Unsicherheit
in Bezug auf den EU-Entwurf zum Verbot von Pflanzenschutzmitteln in
Schutzgebieten, betonte der Weinbaupräsident. „Wir warten immer noch auf
ein klares Bekenntnis des Landwirtschaftsministers”, so Zeller, der mit
diesen Worten Peter Hauk erschreckte und schnell nachschob, dass er
damit den Bundesminister anspreche.
Hauk bekräftigte sogleich, dass er hoffe, dass Berlin das Biodiversitätsstärkungsgesetz als Blaupause in der Diskussion um den EU-Entwurf verwende. „Im europäischen Parlament haben wir viele Mitstreiter”, erklärte er zuversichtlich. Des Weiteren werde er sich auch weiterhin für die Einführung einer umfassenden Mehrgefahrenversicherung einsetzen. Zum Thema Alkoholkonsum, der im Jahr 2022 um zehn Prozent gesunken ist, meinte der Minister, dass man hierzulande nicht wie im Bordeaux Reben rausreißen werde, um den Rückgang zu kompensieren. Vielmehr müsse man zunehmenden Betriebsaufgaben und Insolvenzen entgegensteuern „Wir werden ein ‚Strategieprogramm Weinbau‘ erarbeiten”, erklärte Hauk mit Blick auf die gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Erzeuger und Konsumenten müssten Egoismen überwinden, um Perspektiven zu schaffen.
Diese Aussagen begrüßte auch Holger Klein, Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands. „Wir werden die Herausforderungen annehmen.” Man befinde sich im Spannungsfeld eines strukturellen Wandels. Es werde immer weniger Wein, dieser jedoch bewusster konsumiert. Man müsse künftig also weniger erzeugen, aber dafür mit hochwertigen Produkten der Konkurrenz aus dem Ausland die Stirn bieten.
Was zügig in den Keller komme, lohne sich auszubauen, brachte der Landwirtschaftsminister seine Vorfreude auf den Weinjahrgang 2023 zum Ausdruck. Während des Pressetermins war die Lese bereits in vollem Gange. Die Trauben mit moderatem Zuckergehalt würden in Baden voraussichtlich eine Menge von 100 bis 120 Millionen Litern erbringen, was der Vermarktungsmenge entspreche, so Klein.
Im Merdinger Weingut Mathis, das für den Rahmen der Veranstaltung sorgte, bestätigte Sonja Mathis-Stich die Wichtigkeit der Profilierung. Ihr Sohn Severin, der inzwischen zusammen mit seiner Partnerin Sabeth die Verantwortung trägt, setzt dabei auf ökologische Bewirtschaftung, die ab 2024 als „biodynamisch” zertifiziert wird.
Hauk bekräftigte sogleich, dass er hoffe, dass Berlin das Biodiversitätsstärkungsgesetz als Blaupause in der Diskussion um den EU-Entwurf verwende. „Im europäischen Parlament haben wir viele Mitstreiter”, erklärte er zuversichtlich. Des Weiteren werde er sich auch weiterhin für die Einführung einer umfassenden Mehrgefahrenversicherung einsetzen. Zum Thema Alkoholkonsum, der im Jahr 2022 um zehn Prozent gesunken ist, meinte der Minister, dass man hierzulande nicht wie im Bordeaux Reben rausreißen werde, um den Rückgang zu kompensieren. Vielmehr müsse man zunehmenden Betriebsaufgaben und Insolvenzen entgegensteuern „Wir werden ein ‚Strategieprogramm Weinbau‘ erarbeiten”, erklärte Hauk mit Blick auf die gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Erzeuger und Konsumenten müssten Egoismen überwinden, um Perspektiven zu schaffen.
Diese Aussagen begrüßte auch Holger Klein, Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands. „Wir werden die Herausforderungen annehmen.” Man befinde sich im Spannungsfeld eines strukturellen Wandels. Es werde immer weniger Wein, dieser jedoch bewusster konsumiert. Man müsse künftig also weniger erzeugen, aber dafür mit hochwertigen Produkten der Konkurrenz aus dem Ausland die Stirn bieten.
Was zügig in den Keller komme, lohne sich auszubauen, brachte der Landwirtschaftsminister seine Vorfreude auf den Weinjahrgang 2023 zum Ausdruck. Während des Pressetermins war die Lese bereits in vollem Gange. Die Trauben mit moderatem Zuckergehalt würden in Baden voraussichtlich eine Menge von 100 bis 120 Millionen Litern erbringen, was der Vermarktungsmenge entspreche, so Klein.
Im Merdinger Weingut Mathis, das für den Rahmen der Veranstaltung sorgte, bestätigte Sonja Mathis-Stich die Wichtigkeit der Profilierung. Ihr Sohn Severin, der inzwischen zusammen mit seiner Partnerin Sabeth die Verantwortung trägt, setzt dabei auf ökologische Bewirtschaftung, die ab 2024 als „biodynamisch” zertifiziert wird.