Weinbauverband
| 31. März 2022
Hilfeleistung im Wert von 4000 Euro
Von Petra Littner
Auf Initiative der amtierenden Badischen Weinhoheiten hatten sich 45 Freiwillige am vergangenen Wochenende einer Fahrt ins Ahrtal angeschlossen, um den von der Flut-katastrophe betroffenen Winzern bei Rebarbeiten zu helfen.
Winzerinnen und Winzer aus verschiedenen Bereichen Badens waren mit an die Ahr gefahren, um den Berufskollegen einen Tag lang in den Reben zu helfen.
„Es war uns eine Herzensangelegenheit, die Winzer zu unterstützen”, resümierte die Badische Weinkönigin Katrin Lang nach dem uneigennützigen Großeinsatz im Raum Bad Neuenahr.
Bei den Planungen mit im Boot gewesen war auch Weinprinzessin Victoria Lorenz, die ebenfalls am Samstag, 5. März, tatkräftig zur Rebschere griff. Die Dritte im Bunde, Michaela Wille, hatte kurzfristig nicht teilnehmen können. Der Badische Weinbauverband hingegen unterstützte die Aktion, indem er die Kosten für den Reisebus und für die Verpflegung übernahm.
Bäcker und Metzger aus Ebringen und Sasbachwalden hatten großzügig ein paar süße Stückchen, Brötchen, Wienerle und Landjäger mehr eingepackt, sodass die 45 Helferinnen und Helfer aus dem Markgräflerland, dem Breisgau, der Ortenau und dem Kraichgau bestens gestärkt nach etwa vier Stunden Fahrtzeit um 8.30 Uhr morgens am Zielort Bad Neuenahr-Ahrweiler eintrafen.
Tageseinsatz in markanter Steillage
Hier wartete bereits die ehemalige Deutsche Weinkönigin Eva Lanzerath
(2020/21), die in ihrer Heimatregion die Koordination übernommen hatte.
Der Kontakt zu ihr war beim Antrittsbesuch der deutschen Weinmajestäten
in Baden im vergangenen Jahr entstanden.
Die Anfrage durch die
amtierende Badische Weinkönigin Katrin Lang, ob und wie man den Winzern
helfen könne, habe eine große Euphorie ausgelöst, berichtete Eva
Lanzerath strahlend. Sie habe sofort begeisterte Rückmeldungen bekommen,
und so begrüßten die Gastgeber aus verschiedenen Ortschaften die Helfer
mit herzlichem Applaus. Im Handumdrehen waren alle Freiwilligen zum
Rebenschneiden, Herausziehen der Ruten und Biegen eingeteilt. Auch für
den Aufbau einer Neuanlage fanden sich helfende Hände.
Weinkönigin Katrin Lang verbrachte den Tag im Dernauer Burggarten zusammen mit den Agrargymnasiastinnen Teresa Männle aus Oberkirch und Rosa Kost aus Freiburg-St. Georgen sowie dem angehenden Landwirt Luca Schwotzer, ebenfalls aus Freiburg-St. Georgen. Mit der Arbeit in den Reben erwartete sie eine neue Herausforderung, der ein echter Wow-Effekt vorausging: Von dem Rebstück mit zirka 80 Prozent Neigung eröffnete sich eine atemberaubende Sicht auf die inzwischen wieder harmlos dahinfließende Ahr.
Weinkönigin Katrin Lang verbrachte den Tag im Dernauer Burggarten zusammen mit den Agrargymnasiastinnen Teresa Männle aus Oberkirch und Rosa Kost aus Freiburg-St. Georgen sowie dem angehenden Landwirt Luca Schwotzer, ebenfalls aus Freiburg-St. Georgen. Mit der Arbeit in den Reben erwartete sie eine neue Herausforderung, der ein echter Wow-Effekt vorausging: Von dem Rebstück mit zirka 80 Prozent Neigung eröffnete sich eine atemberaubende Sicht auf die inzwischen wieder harmlos dahinfließende Ahr.
Die Schilderungen über die
Flutkatastrophe im Juli 2021 und das Ausmaß der Schäden hingegen waren
tief erschütternd und an den Gebäuden im Tal allerorts sichtbar. Umso
größer war bei allen Freiwilligen die Motivation, den Betroffenen zu
helfen. Katrin Lang ging zusammen mit vier weiteren Helfern unter
Anleitung von Calvin Zimmermann, dem Außenbetriebsleiter des Weinguts
Max Schell in Rech, eifrig ans Werk.
2,4 Hektar Reben für den Austrieb vorbereitet
Victoria Lorenz (links) machte sich mit weiteren Helferinnen und Helfern beim Rebenschneiden und Neigen der Ruten im Ahrtal nützlich.
Im Nu waren der Tag vergangen und von den Helfern aus Südbaden insgesamt 2,4 Hektar Reben für den bevorstehenden Austrieb vorbereitet. In der Pause ließen es sich die Gastgeber nicht nehmen, zum Vesper eine Kostprobe ihrer Weine, insbesondere des regioaltypischen Frühburgunders, zum Verkosten auszuschenken.
Die Ahrtaler Winzer verabschiedeten die erste Gruppe, die in dieser Saison zu einem Arbeitseinsatz gekommen war, mit großer Dankbarkeit. „Eine tolle Aktion, die wir gerne unterstützt haben”, lobte Holger Klein, Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands. Für die Mitreisenden wiederum stellte die Hilfsaktion ein besonderes Erlebnis dar. Beeindruckt von der Zuversicht der von der Flut Betroffenen zeigte sich auch Manfred Hanser aus Schallstadt-Leutersberg. „Die Erläuterungen waren ergreifend”, sagte er und „eine traumhafte Landschaft, in der furchtbare Zerstörung herrschte”, lautete das Fazit des Berufsnachwuchses.