Nachrichten | 07. September 2021

Nehmt Rücksicht!

Von Gerold Zink
Hin und wieder kam es in der Vergangenheit zu Unfällen auf den Wirtschaftswegen des Tunibergs. Deshalb werden nun an Zufahrten und Wanderparkplätzen Schilder aufgestellt.
Katrin Lang, Holger Klein und Günter Linser enthüllten das erste Hinweisschild am Attilafelsen.
Wir wollen nicht mit Verboten arbeiten, sondern alle Verkehrsteilnehmer und Landwirte für ein gutes Miteinander sensibilisieren”, sagte Günter Linser, Vorsitzender des Vereins Tuniberg Wein und Initiator der Aktion, bei der Vorstellung des Projekts beim Attilafelsen oberhalb von Niederrimsingen. Linser hat  beobachtet, dass die Bereitschaft, aufeinander Rücksicht zu nehmen, abgenommen hat. Immer wieder habe es am Tuniberg auch einmal gekracht.
Unzählige Radfahrer nutzen die kleine Erhebung im Oberrheingraben für einen Ausflug oder  regelmäßiges Training. „Einige rasen dabei auch um die Kurven oder die Abfahrten hinunter.” Winzer, die mit ihren Traktoren aus den Rebzeilen auf die Wirtschaftswege fahren, können diese Radler manchmal nur schwer rechtzeitig sehen.   Auch Unfälle zwischen Autos und Traktoren oder  Radlern habe es schon gegeben. Hinzu komme, dass immer mehr Müll in der Landschaft und den Reben zurückgelassen werde. Linser überlegte, wie Hinweisschilder gestaltet werden könnten. „Ich setze mehr auf Verständnis”, erläutert er seine Position.  Seine Idee sei  bei  Bürgermeistern, Ortsvorstehern, Weinkollegen und beim Badischen Weinbauverband  positiv aufgenommen worden. So wurde beschlossen, insgesamt 72 Hinweisschilder an Zufahrten und markanten Punkten des Tunibergs und den  rund 1100 Hektar bewirtschafteten  Weinbergen aufzustellen.
Tafeln mit Vorbildfunktion
Ein Hinweisschild kostet rund 80 Euro. An der Finanzierung beteiligten sich unter anderem mehrere Ortsverwaltungen und der Badische Weinbauverband, am Verein Tuniberg Wein bleiben rund 2000 Euro hängen. Das erste der neuen Hinweisschilder wurde am Attilafelsen oberhalb von Niederrimsingen von der Badischen Weinkönigin Kathrin Lang enthüllt.  Das Projekt könne für ganz Deutschland eine Vorbildfunktion haben.
Der Badische Weinbauverband habe sich gerne an den Kosten beteiligt, weil der Entwurf auch Winzerinnen und Winzern in den anderen acht Bereichen des Anbaugebietes zur Verfügung gestellt werde, erklärte Holger Klein, stellvertretender Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbandes.  „Wir hoffen, dass sich dank der neuen Hinweistafeln Wanderer, Radfahrer und Winzer freundlich, rücksichtvoll und vor allem unfallfrei im Weinberg begegnen können.”