Nachrichten | 25. Juli 2016

Neue Maßnahmen gegen die Kirschessigfliege

Von red
Im Kampf gegen die Kirschessigfliege gibt es Fortschritte. Für den Weinbau wird eine Notfallzulassung des Pflanzenschutzmittels Karate Zeon genehmigt. In Baden-Württemberg wird außerdem ein Feldversuch zur Verträglichkeit der Fraßstimulanz "CombiProtec" und des Pflanzenschutzmittels "Spintor" gestartet.
"Ich bin sehr stolz darauf, dass wir konkrete Maßnahmen ergriffen haben, um den Befall  durch die Kirschessigfliege dauerhaft zu bekämpfen", äußerte sich Kordula Kovac MdB anlässlich eines Sondergesprächs zur Bekämpfung der Kirschessigfliege (KEF), das am 21. Juli im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) stattfand. Kovac hatte bereits eine Woche zuvor zu einem Ortstermin in die Ortenau eingeladen, um auf den diesjährigen besonders starken Befall der Obst- und Weinbaukulturen durch die KEF zu reagieren. Am vergangenen Donnerstag fand nun auf Einladung von Ministerialdirektor Neumann eine Fortsetzung der Gespräche in Bonn statt.
Notfallzulassung von Karate Zeon
Hier wurde vermeldet, dass für die Länder Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Modellvorhaben zur Einnetzung von Obstbäumen genehmigt werden. Ferner ließ Dr. Wolfgang Zornbach (BMEL, Referat 512 - Pflanzenschutz) verlautbaren, dass eine Notfallzulassung von Karate Zeon für den Weinbau genehmigt wird. Für den Obstbau, also insbesondere für den Zwetschgen- und Mirabellenanbau, wurde der Antrag auf Zulassung von Karate Zeon heute gestellt und befindet sich im Prüfungsverfahren.  
Desweiteren wurden die Rahmenbedingen eines Feldversuches zur Untersuchung der Verträglichkeit der Fraßstimulanz "CombiProtec" und des Pflanzenschutzmittels Spintor unter Federführung des Julius-Kühn-Instituts abgesteckt. Der Versuch wird unter besonderer Berücksichtigung des Bienenschutzes in Baden-Württemberg durchgeführt. Der genauere Versuchsaufbau wird am 25. Juli im Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg in Karlsruhe mit dem baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz erörtert. 
Kordula Kovac zeigte sich zuversichtlich, dass dieses Jahr die Weichen dafür gestellt werden, die Bekämpfung der KEF auf eine solide Grundlage zu stellen. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Obst- und Weinbauern Planungssicherheit im Vorgehen gegen die KEF haben. Das ist mir eine Herzensangelegenheit. Eine Verstetigung der Finanzierung der Forschung und der Genehmigung der Pflanzenschutzmittel ist dringend notwendig."