Nachrichten | 09. Januar 2020

Öffentlichkeitsarbeit am Feuer

Von René Bossert / Heinrich von Kobylinski / Ralph Lacher
Mitte Dezember wurden in Südbaden wie auch anderswo in Deutschland zahlreiche Feuer entzündet. Sie werden gleichermaßen als Protest und auch als Einladung zum Gespräch mit der Bevölkerung verstanden.
,,Michael Lindemer (links)und Johannes Schneider entzündeten ein Mahnfeuer auf dem Tüllinger Berg mit Blick auf das Dreiländereck.
Die Inititative „Land schafft Verbindung”, die zu der überregionalen Aktion aufgerufen hatte, sprach von bundesweit über 1000 Mahnfeuern. Allein in Baden-Württemberg habe es 260 Feuer gegeben, wo seitens der Landwirte und Winzer der Austausch mit der Bevölkerung gesucht wurde und auf die Auswirkungen des Volksbegehrens aufmerksam gemacht wurde. Damit war der Südwesten sozusagen die Mahnfeuer-Hochburg in Deutschland.
Am Kaiserstuhl habe es in jedem Dorf ein Feuer gegeben. Auch in der Ortenau und im Markgräflerland wurden eine ganze Reihe von Feuern entzündet.
Das südwestlichste Feuer der Republik entfachten Michael Lindemer und Johannes Schneider auf dem Tüllinger Berg für Lörrach und Weil am Rhein. Öffentlichkeitsarbeit seien die Mahnfeuer, sagten Lindemer und Schneider, die ganz bewusst den Austausch mit der Bevölkerung suchten. In Tüllingen sollen bis März jeden ersten Samstag im Monat Feuer brennen.
Auch in der Ortenau brennt's
Ein weithin sichtbares Mahnfeuer entfachten auch Landwirte aus dem Hanauerland in  Kehl-Odelshofen. Für die Hanauer Landwirte ist das Feuer nicht nur ein Zeichen des Protestes, sondern vor allem ein Zeichen der Einladung an die Bevölkerung, sagte Patrick Ehrhardt, auf dessen Fläche das Feuer lichterloh brannte. Die Landwirte wollen mit ihrer Aktion auch Lagerfeuerromantik bieten. Sie schenken Kaffee aus, „weil es sich dann leichter reden lässt”, findet Ehrhardt. Auch hier soll es ab sofort jeden ersten Samstag im Monat ein solches Mahnfeuer und gegenseitigen Austausch geben.