Nachrichten | 20. November 2019

Brennpunkte für Fairness und Miteinander

Von der Redaktion
Hügelheim, Auggen, Schliengen, Buggingen, Heitersheim, Seefelden und weitere Gemeinden laden zum Mahnfeuer am 7.12. um 17 Uhr.
Anfang November brannte es im Kaiserstuhl lichterloh. Überall loderten Mahnfeuer, initiiert von Winzern, Landwirten und Obstbauern aus der gesamten Region. Die Veranstaltungen schlossen sich an die bundesweiten Proteste des Oktobers an und thematisierten den negativen Umgang der Gesellschaft mit landwirtschaftlichen Themen.
Das Markgräflerland nimmt diese flammende Aktion nun auf – und entzündet am 7.12.19 um 17 Uhr in verschiedenen Gemeinden des Markgräflerlandes Mahnfeuer. Engagierte Winzer, Landwirte und Obstbauern der Region laden Bevölkerung und Politik herzlich ein, bei diesen Veranstaltungen in Dialog zu treten, um miteinander eine zukunftsfähige regionale Landwirtschaft im Markgräflerland zu gestalten.
Wandel ist bereits im Gange
Die Landwirtschaft befinde sich in einem Veränderungsprozess, so die Veranstalter. Regionale und nachhaltige Produktion werde von den Verbrauchern immer mehr  eingefordert. Dem werde Rechnung getragen und es werde an zukunftsfähigen Lösungen gearbeitet.
Der Wandel sei bereits im Gange und fordere von den Landwirten, Obstbauern und Winzern täglich ein Umdenken und Überarbeiten teils veralteter Strukturen, so die Initiatoren weiter.Trotz der sichtbaren Bemühungen der Branche erlebe die Landwirtschaft zunehmend eine Verunglimpfung durch die Gesellschaft. Inzwischen herrsche Unverständnis auf beiden Seiten und die Fronten verhärten sich. Die Diskussion um das Volksbegehren Pro Biene und den Volksantrag der Landwirtschaft zeige dies eindrucksvoll.
Auch von politischer Seite würden Gesetze diskutiert, die die landwirtschaftlichen Produzenten in höchstem Maße betreffen und zu Veränderungen zwingen sollen. Was sich jedoch auf dem Papier gut liest, sei in der Praxis nicht immer umsetzbar. Auch zwinge die überbordende Bürokratisierung der Branche die kleinstrukturierte, regionale Landwirtschaft, wie sie im Markgräflerland anzutreffen ist, in die Knie. Die Landwirte fühlten sich seitens Bevölkerung und Politik in die Enge getrieben und übergangen; es gebe kaum Raum für fruchtbare Diskussionen. 
Verhärtete Fronten auflösen
Die Organisatoren der Mahnfeuer finden: Dieser Zustand verhärteter Fronten zwischen Landwirtschaft, Politik und Gesellschaft muss im Interesse aller schnellstmöglich aufgelöst werden. Es sei an der Zeit, dass Verbraucher, Produzenten und Politiker zusammenarbeiten und zukunftsfähige, praktikable Lösungen erarbeiten. Denn wenn keine umsetzbaren, tragbaren Lösungen gefunden werden, habe die regionale Landwirtschaft des Markgräflerlandes nur wenig Überlebenschance.
Dann gäbe es kaum mehr Obst, kaum mehr Gemüse, kaum mehr Fleisch oder auch kaum mehr Weine, die hier erzeugt und vermarktet würden. Die Landwirtschaft sei auch maßgebliche Gestalterin der Kulturlandschaft und des Naherholungsgebietes Markgräflerland. Ohne die regelmäßige und passionierte Landschaftspflege durch die heimischen Landwirte, Obstbauern und Winzer sei das zukünftige Aussehen unserer Heimatregion, also unserer Wälder, Wiesen, Felder und Rebberge ungewiss.
Alle Markgräfler, egal ob Konsumenten oder Produzenten, werden von den Veränderungen in der Landwirtschaft betroffen sein, so die Veranstalter. Nur, wer sich differenziert mit dem Thema auseinandersetze, könne sich eine fundierte Meinung bilden. Landwirte, Obstbauern und Winzer seien bereit, die Zukunft im Konsens mit der Bevölkerung zu gestalten und so weiterhin die lokale Produktion und Versorgung mit regionalen Lebensmitteln zu ermöglichen.
Die Bevölkerung ist eingeladen, sich im Rahmen der Mahnfeuer am Prozess zu beteiligen und konstruktiv auszutauschen. Die Mahnfeuer als starkes Symbol für einen fairen Umgang miteinander und mit der Landwirtschaft der Zukunft werden in zahlreichen Gemeinden des Markgräflerlandes brennen. Getränke werden auf Spendenbasis ausgeschenkt.