Hügelheim, Auggen, Schliengen, Buggingen, Heitersheim, Seefelden und weitere Gemeinden laden zum Mahnfeuer am 7.12. um 17 Uhr.
Anfang November brannte es im Kaiserstuhl
lichterloh. Überall loderten Mahnfeuer, initiiert von Winzern, Landwirten und
Obstbauern aus der gesamten Region. Die Veranstaltungen schlossen sich an die
bundesweiten Proteste des Oktobers an und thematisierten den negativen Umgang
der Gesellschaft mit landwirtschaftlichen Themen.
Das Markgräflerland nimmt diese flammende
Aktion nun auf – und entzündet am 7.12.19 um 17 Uhr in verschiedenen Gemeinden des Markgräflerlandes
Mahnfeuer. Engagierte Winzer, Landwirte und Obstbauern der
Region laden Bevölkerung und Politik herzlich ein, bei diesen Veranstaltungen
in Dialog zu treten, um miteinander eine zukunftsfähige regionale
Landwirtschaft im Markgräflerland zu gestalten.
Wandel ist bereits im Gange
Die Landwirtschaft befinde sich in einem Veränderungsprozess, so die Veranstalter. Regionale und nachhaltige Produktion werde von den Verbrauchern immer mehr eingefordert. Dem werde
Rechnung getragen und es werde an zukunftsfähigen Lösungen gearbeitet.
Der
Wandel sei bereits im Gange und fordere von den Landwirten, Obstbauern und
Winzern täglich ein Umdenken und Überarbeiten teils veralteter Strukturen, so die Initiatoren weiter.Trotz der sichtbaren Bemühungen der Branche erlebe die Landwirtschaft zunehmend
eine Verunglimpfung durch die Gesellschaft. Inzwischen herrsche Unverständnis
auf beiden Seiten und die Fronten verhärten sich. Die Diskussion
um das Volksbegehren Pro Biene und den Volksantrag der Landwirtschaft zeige
dies eindrucksvoll.
Auch von politischer Seite würden Gesetze diskutiert, die
die landwirtschaftlichen Produzenten in höchstem Maße betreffen und zu
Veränderungen zwingen sollen. Was sich jedoch auf dem Papier gut liest, sei in
der Praxis nicht immer umsetzbar. Auch zwinge die überbordende Bürokratisierung
der Branche die kleinstrukturierte, regionale Landwirtschaft, wie sie im
Markgräflerland anzutreffen ist, in die Knie. Die Landwirte fühlten sich seitens
Bevölkerung und Politik in die Enge getrieben und übergangen; es gebe kaum Raum
für fruchtbare Diskussionen.
Verhärtete Fronten auflösen
Die Organisatoren der Mahnfeuer finden: Dieser Zustand verhärteter Fronten zwischen Landwirtschaft,
Politik und Gesellschaft muss im Interesse aller schnellstmöglich aufgelöst
werden. Es sei an der Zeit, dass Verbraucher, Produzenten und Politiker
zusammenarbeiten und zukunftsfähige, praktikable Lösungen erarbeiten. Denn wenn
keine umsetzbaren, tragbaren Lösungen gefunden werden, habe die regionale
Landwirtschaft des Markgräflerlandes nur wenig Überlebenschance.
Dann gäbe es kaum mehr Obst, kaum
mehr Gemüse, kaum mehr Fleisch oder auch kaum mehr Weine, die hier erzeugt und vermarktet würden. Die Landwirtschaft sei auch maßgebliche
Gestalterin der Kulturlandschaft und des Naherholungsgebietes Markgräflerland. Ohne die regelmäßige und passionierte Landschaftspflege durch die heimischen
Landwirte, Obstbauern und Winzer sei das zukünftige Aussehen unserer
Heimatregion, also unserer Wälder, Wiesen, Felder und Rebberge ungewiss.
Alle Markgräfler, egal ob Konsumenten oder
Produzenten, werden von den Veränderungen in der Landwirtschaft betroffen sein, so die Veranstalter.
Nur, wer sich differenziert mit dem Thema auseinandersetze, könne sich eine
fundierte Meinung bilden. Landwirte, Obstbauern und Winzer seien bereit, die
Zukunft im Konsens mit der Bevölkerung zu gestalten und so weiterhin die lokale
Produktion und Versorgung mit regionalen Lebensmitteln zu ermöglichen.
Die Bevölkerung ist eingeladen, sich im Rahmen der
Mahnfeuer am Prozess zu beteiligen und konstruktiv auszutauschen. Die Mahnfeuer
als starkes Symbol für einen fairen Umgang miteinander und mit der
Landwirtschaft der Zukunft werden in zahlreichen Gemeinden des
Markgräflerlandes brennen. Getränke werden auf Spendenbasis ausgeschenkt.