Nun soll es nach dem Willen des Europaparlaments doch keine Warnhinweise auf mögliche Krebserkrankungen auf den Etiketten von Wein- und Bierflaschen geben. Entsprechende Befürchtungen hatten die Branchen im Vorfeld der Abstimmung am 16. Februar im Straßburger Plenum vorgebracht.
Auch künftig bleiben die Etiketten von Wein- und Bierflaschen frei von Warnhinweisen auf mögliche Krebserkrankungen.
Eine im Entwurf des Sonderausschusses zum EU-Krebsbekämpfungsplan enthaltene „missverständliche” Formulierung wurde kurz vor Annahme des Parlamentsberichts abgeändert. Im selben Report wird aber gefordert, stärker die Bekämpfung von umwelt-, lebensstil- und arbeitsbedingten Risikofaktoren in den Fokus zu nehmen. Ferner soll es nach dem Willen der Europaabgeordneten einen besseren Zugang zu grenzüberschreitender Gesundheitsversorgung und klinischen Studien für Krebspatienten geben. Auch sei ein effizienterer Umgang mit den Engpässen bei Krebsmedikamenten nötig.
Der Präsident der Vereinigung der Weinregionen Europas (AREV), Emiliano García-Page Sánchez, begrüßte erwartungsgemäß, dass das Europaparlament es abgelehnt habe, Wein zu „kriminalisieren”. Der ursprüngliche Berichtsvorschlag habe Wein mit anderen alkoholischen Getränken und mäßigen Konsum mit Missbrauch gleichgesetzt.
Verbraucher informieren
Auch Christian Schwörer, Generalsekretär des
Deutschen Weinbauverbandes (DWV), begrüßte die Annahme des geänderten
Berichts. Der Text unterscheide nun grundsätzlich zwischen „schädlichem”
und „maßvollem” Konsum. Außerdem werde empfohlen, den Verbrauchern
Informationen über einen maßvollen und verantwortungsvollen
Alkoholkonsum zur Verfügung zu stellen, anstatt die Verwendung
ungerechtfertigter Gesundheitswarnungen zu fördern, erklärte Schwörer.
„Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst und sind fest entschlossen,
unsere Maßnahmen zur Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs fortzusetzen.
Wir fördern nachhaltige Weinkultur und verantwortungsvollen Weinkonsum
insbesondere durch das Programm „Wine in Moderation”, sagte Klaus
Schneider, Präsident des Deutschen Weinbauverbandes. Dieses Programm
wird in Deutschland erfolgreich durch die Deutsche Weinakademie
umgesetzt, die mit ihrer Arbeit erfolgreich zur Verringerung der Schäden beiträgt, die durch übermäßigen Alkoholkonsum entstehen.