Wein und mehr | 06. Februar 2020

Symbiose aus Wein und Architektur

Von der Redaktion
Für weininteressierte Urlauber gibt es einen weiteren Grund, in die Weinbaugebiete Baden und Württemberg zu reisen. Insgesamt 21 Bauwerke tragen dort das neu eingeführte Siegel „Wein und Architektur”.
Vinotorium der Oberkircher Winzer
Das Siegel wurde von der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) gemeinsam mit der Architektenkammer Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Die ausgezeichneten Bauten reichen von Weingütern und Vinotheken bis zu Wein-Aussichtspunkten und vereinen jeweils weintouristische Angebote mit architektonischer Gestaltung, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Architektenkammer und der TMBW.
„Immer mehr Winzer und Weingärtner arbeiten mit engagierten Architekten zusammen und schaffen dabei herausragende weintouristische Anlaufpunkte, die wir künftig bekannter machen möchten”, sagte TMBW-Geschäftsführer Andreas Braun zum Startschuss des neuen Siegels. Die Qualität und Vielfalt dieser Angebote, die Weinbau, Architektur und Tourismus miteinander verknüpfen, sei zuletzt in Baden-Württemberg stark angestiegen. „Mit dem Siegel möchten wir diese Leistungen würdigen und gleichzeitig andere Weinbau-Akteure dazu anregen, den Beispielen zu folgen.”
Diejenigen Objekte, die über das weintouristische Angebot hinaus eine besonders überzeugende Architektur aufweisen, sind zusätzlich ab sofort im Architekturführer Baden-Württemberg zu sehen. Die App der Architektenkammer bietet eine Auswahl an Beispielen der modernen Baukultur und ist für iOS- und Android-Geräte im jeweiligen App-Store verfügbar. „Architekten, Innen- und Landschaftsarchitekten sind im Bereich Weinbau sehr erfolgreich aktiv”, freut sich Kammerpräsident Markus Müller. „Gute Architektur schafft touristische Attraktivität – das haben die Winzer erkannt. Touristische Attraktivität wiederum trägt gute Architektur in die Öffentlichkeit. Eine gute Symbiose.”
Anlaufstellen für Wein- und Architekturliebhaber
Der Neubau des Weinguts Jürgen Ellwanger im Remstal lockt weinbegeisterte Gäste an.
Unter den 21 prämierten Objekten gibt es neben modernen Klassikern auch so manche neue Entdeckung. Dazu gehören etwa zwei jüngere Projekte, beide im Jahr 2017 umgesetzt, die das architektonische und touristische Potenzial des Themas Wein beispielhaft verdeutlichen: Im badischen Weinbauort Oberkirch ließ die Winzergenossenschaft in acht Metern Tiefe ein Vinotorium errichten, das sich als „Kathedrale des Weins” versteht und mit einzigartiger Innenarchitektur neue Maßstäbe für Verkostungsräume setzt. Im württembergischen Remstal verbindet der Neubau des Weinguts Jürgen Ellwanger die traditionelle Formensprache eines Giebelhauses mit Sichtbeton und rostigem Cortenstahl, prägt damit das Ortsbild und lockt weinbegeisterte Gäste an.
Alle ausgezeichneten Bauwerke wurden von einem Auswahlgremium nach festgelegten Kriterien bewertet. Neben einer zeitlosen und originären Formensprache wurden dabei auch Baumaterialien, Raumqualität oder der Bezug zum umgebenden Raum berücksichtigt. Darüber hinaus erfüllen alle Objekte ebenso touristische Kriterien wie regelmäßige Öffnungszeiten und Veranstaltungen, eine hohe Erlebnisqualität und einen Bezug zum regionalen Weinbau.
Mit dem neuen Siegel „Wein und Architektur” setze das Urlaubsland Baden-Württemberg die strategische Weiterentwicklung der etablierten Produktmarke „Weinsüden” konsequent fort, so das Fazit der Pressemitteilung. Inzwischen könnten Urlaubsgäste in den Weinbaugebieten Baden und Württemberg aus einer Vielzahl an ausgezeichneten Weinsüden-Hotels und Weinsüden-Vinotheken wählen. Die nun prämierten Bauwerke rundeten dieses weintouristische Angebot künftig ab.