Am 1. März übernahm der bisherige stellvertretende Geschäftsführer Dr. Sebastian Hill (36) als Geschäftsführender Vorstand das Ruder der Oberkircher Winzer eG. Der Agrarwissenschaftler tritt damit die Nachfolge von Markus Ell an, der im Rahmen einer Feierstunde verabschiedet wurde.
Markus Ell (re.) wurde von Verbandspräsident Roman Glaser mit der Silbernen Ehrennadel des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes gewürdigt.
Verbandspräsident Dr. Roman Glaser würdigte die Verdienste Ells mit der Silbernen Ehrennadel des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes (BWGV). Markus Ell, der 2001 als Obstbaumeister zur Winzergenossenschaft Oberkirch kam, übernahm nach einigen Jahren im Vertrieb 2007 die Geschäftsleitung. 2018 ist ihm gemeinsam mit dem Team und den Gremien die Fusion mit dem Winzerkeller Hex vom Dasenstein in Kappelrodeck gelungen.
Glaser lobte auch das Engagement Ells in den Gremien des BWGV. So habe er sich im Fachausschuss Wein und im Fachausschuss Ware eingebracht und „stets genossenschaftliche Gesinnung bewiesen”. Dem Nachfolger Dr. Hill wünschte er Glückauf. „Ich habe ihn damals nicht gerne gehen lassen”, reflektierte Glaser die Tätigkeit Hills beim BWGV, wo er im Fachgebiet Weinwirtschaft tätig war.
Zuletzt war Hill operativer Geschäftsführer der Viehzentrale Südwest GmbH. Seine Affinität zum Wein liegt darin begründet, dass die Familie väterlicherseits ein Weingut in Rheinhessen bewirtschaftet. „Wein liegt mir im Blut, also ist die neue Aufgabe auch ein Zurück zu den Wurzeln”, sagte Hill in seiner Antrittsrede.
"Weinländer aus Überzeugung"
Sebastian Hill kommt aus Lauffen am Neckar. Seine Doktorarbeit widmete er dem Thema „Bedeutung von Werten in Genossenschaften und deren Umsetzung”.
Er übernehme eine gut aufgestellte Winzergenossenschaft mit guten
Strukturen und Marken, sehr guten Kollegen und viel Perspektive für den
Betrieb. Zukunftsthema ist für den jungen Agrarwissenschaftler vor allem
die Nachhaltigkeit, das heißt in erster Linie eine auskömmliche
Auszahlung für die Winzer zu gewährleisten, aber auch die Produktion,
hier vor allem die Rebsorten und Ressourcen, im Blick zu behalten.
Im
Verlauf der Feierstunde unterstrich der Oberbürgermeister der Stadt
Oberkirch, Matthias Braun, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ell in
den Bereichen Weinwirtschaft, Tourismus und Marketing. „Das hat unserer
Stadt Impulse gegeben.” Auch die Tatsache, dass ein Medaillenregen über
der Oberkircher Winzer eG niederging und damit die Stadt stets mit im
Fokus stand.
Markus Volk, Geschäftsführer der Weinland Baden GmbH,
bezeichnete Ell als einen Weinländer aus Überzeugung. Genossenschaft 2.0
stand stets in seinem Blick auch im Rahmen seiner Tätigkeit im
Aufsichtsrat. „Bewegt sich was, dann macht Arbeit auch Freude”, blickte
Kellermeister Martin Bäuerle auf das freundschaftliche Miteinander und
Zufriedenheit im gemeinsamen Schaffen.
Launig ging es weiter, als
Vorstandsvorsitzender Franz Männle die Begegnungen und Fahrten mit
Markus Ell skizzierte. Er hatte eine Menge Anekdoten bereit, die mit
großem Beifall bedacht wurden und manches Lächeln in die Gesichter der
Gäste zauberte. Der Aufsichtsratsvorsitzende Herbert Vollmer bezeichnete
Ell als Vordenker und Strategen, der mit Leidenschaft und Ehrgeiz die
Projekte umgesetzt hat.
Markus Ell zeigte sich gerührt ob der
Dankesworte und freute sich über die ruhige und geordnete Übergabe an
seinen Nachfolger.