Fachliches | 01. Dezember 2020

Paketpreise steigen durch Nachfrage

Von Friedrich Ellerbrock, Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V.
Die Paketbranche rechnet für die Monate November und Dezember mit einem Rekordzuwachs von 15 bis 20 Prozent bei den Paketsendungen für private Haushalte im Vergleich zum Vorjahr. Wer Pakete verschicken will, sollte diese also rechtzeitig aufgeben und mit steigenden Preisen rechnen.
Zustellfahrer mit Maske
Der prognostizierte Zuwachs von 15 bis 20 Prozent bei den Paketsendungen für private Haushalte in der Vorweihnachtszeit  im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geht aus einer aktuellen Marktanalyse hervor, die durch den Bundesverband Paket- und Expresslogistik in Auftrag gegeben und jetzt vorgestellt wurde.
Die Paketdienstleister stocken daher die Kapazitäten auf und setzen sowohl zusätzliche Fahrzeuge als auch zusätzliche Arbeitskräfte in der Paketzustellung und in den Paketsortierzentren ein.
Schon im ersten Halbjahr 2020 verzeichneten die Paketdienstleister ein deutliches Wachstum beim Sendungsvolumen mit einem Plus von 8,9 Prozent. Dabei gab es besonders starke Zuwächse bei den Sendungen  an Privatpersonen, während gleichzeitig die Sendungen an Unternehmen mit –7,6 Prozent deutlich zurückgingen. Beide Entwicklungen liegen in der Corona-Krise begründet.
Rechtzeitig losschicken
Alle Unternehmen der Paketbranche gehen vom mengenstärksten Weihnachten aller Zeiten aus. Das führe entgegen eventuellen Vermutungen zu steigenden Kosten und darauf aufbauend zu „kundenspezifischen Preisanpassungen”. Gründe hierfür seien neben dem Anstieg der Kosten für die Fahrer der höhere Aufwand für die Hygiene- und Abstandsmaßnahmen bei allen Prozessschritten. Nicht zuletzt finde der Mengenzuwachs vor allem im Endkundengeschäft statt und mache die Zustellfahrt weniger effizient.
Nach Angaben des Bundesverbandes Kurier-Express-Postdienste (BdKEP) könnten im Geschäftskundensegment im Schnitt fünf Pakete pro Stopp zugestellt werden, während es im Endkundengeschäft im Schnitt lediglich ein bis zwei Pakete seien.
Direktvermarkter, die beim Verkauf und Versand ihrer Ware stark auf den Paketversand bauen, sind wegen der starken Auslastung der Paketdienste gut beraten, die Pakete rechtzeitig vor Weihnachten auf den Weg zu bringen. Auch bei der Kommunikation mit den Kunden sollten die unter Umständen längeren Paketlaufzeiten berücksichtigt werden, um Enttäuschungen und Unzufriedenheit zu vermeiden.