Die Erzeugergemeinschaft Badischer Rebveredler blickte in ihrer Jahreshauptversammlung auf die Entwicklung der gefragten Rebsorten und auf Herausforderungen in 2024.
Bei den Neupflanzungen domierte die Sorte Souvignier Gris
Aus dem Bericht des Verbandsvorsitzenden Alois Huber ging eine leicht steigende Nachfrage für Hochstammreben und für Piwisorten hervor. Mit knapp einer Million Reben war der Souvignier Gris die am häufigsten veredelte Sorte. Darauf ging auch Norbert Heller vom Regierungspräsidium Freiburg in seinem Bericht zu den Veredlungszahlen der aktuellen Saison ein. Huber ergänzte: Die Rebenproduktion sei dem Markt angepasst worden und man habe den Bedarf in Baden in allen Sorten vollständig bedienen können. Bei den Neuanpflanzungen nehme die Zahl der pilzwiderstandsfähigen Reben zu, während noch immer der überwiegende Anteil an Piwis in andere deutsche Anbaugebiete oder ins Ausland geliefert werde. Huber bezeichnete die Entwicklung der Weinbaustrukturen in Baden mit geringer Umtriebszeit der Rebflächen als sehr bedenklich. In 2024 sei außerdem der Pflanzenschutz in der Rebschule eine große Herausforderung gewesen. Zur Gesunderhaltung der Pflanzen sei eine enge, termingerechte Behandlung erforderlich gewesen. Als Dauerthema bezeichnete Huber die Wirkstoffanwendung bei der Rebenhygiene, für die man auf eine erneute Notfallzulassung für das Produkt Beltanol angewiesen sei. Am DLR in Neustadt/Weinstraße wird derzeit mit finanzieller Unterstützung der Verbände ein Forschungsprojekt durchgeführt, das eine Alternative für Beltanol herbeiführen soll.
Schädlinge bereiten Sorgen
Sorgenvoll nehme man zudem das Auftreten der
Amerikanischen Rebzikade in Südbaden wahr, welche den
Rebveredlungsbetrieben in Zukunft Probleme bereiten könne, so der
Vorsitzende. Die Winzer müssten für vorbeugende Maßnahmen
sensibilisiert werden. Dies gelte auch in Bezug auf den Japankäfer.
Geschäftsführer
Eberhard Luibrand berichtete über Verbandstätigkeiten und trug den
Kassenbericht vor, den Johannes Helbling als einwandfrei bescheinigte.
Als Nachfolger für den in diesem Jahr verstorbenen Stephan Männle wurde
Ralf Sester gewählt. Die Teilnehmenden gedachten auch des langjährigen
Vorsitzenden Reinhard Frank, der ebenfalls in 2024 starb. Abschließend
berichtete Thomas Walz, Vizepräsident des Badischen Weinbauverbands,
über Aktuelles.
Veredelte Rebsorten, Weißwein und Rotwein
|
1. Souvignier Gris
2. Spätburgunder
3. Chardonnay
4. Ruländer
5. Solaris
6. Weißburgunder
7. Müller-Thurgau
8. Riesling
9. Sauvignon blanc
10. Weißer Gutedel
11. Cabernet Cortis
12. Merlot
|
952.000 Stück (−22%)
466.000 Stück (−3%)
384.000 Stück (+6%)
348.000 (−32%)
209.000 (−10%)
204.000 (−39%)
157.000 (−36%)
137.000 (−10%)
128.000 (+68%)
122.000 (−16%)
107.000 (−15%)
74.000 (+27%) |
Mit vier Millionen Veredlungen ist die Veredlungszahl gegenüber dem
Vorjahr um 16% zurückgegangen. Insgesamt veredelt wurden 80% Weißwein- und 20% Rotweinsorten. Der Anteil traditioneller Sorten betrug 56% und
Piwis 44 %. Darüber hinaus wurden bei den traditionellen Sorten ca. 45%
Hochstammreben veredelt.
|