Nachrichten | 03. Dezember 2024

Resistente sind weiter im Kommen

Von der Redaktion
Die Erzeugergemeinschaft Badischer Rebveredler blickte in ihrer Jahreshauptversammlung auf die Entwicklung der gefragten Rebsorten und auf Herausforderungen in 2024.
Bei den Neupflanzungen domierte die Sorte Souvignier Gris
Aus dem Bericht des Verbandsvorsitzenden Alois Huber ging eine leicht steigende  Nachfrage für Hochstammreben und für Piwisorten hervor. Mit knapp einer Million Reben war der Souvignier Gris die am häufigsten veredelte Sorte. Darauf ging auch Norbert Heller vom Regierungspräsidium Freiburg  in seinem Bericht zu den Veredlungszahlen der aktuellen Saison ein. Huber ergänzte: Die Rebenproduktion sei dem Markt angepasst worden und man habe den Bedarf in Baden in allen Sorten vollständig bedienen können. Bei den Neuanpflanzungen nehme die Zahl der pilzwiderstandsfähigen Reben zu, während noch immer der überwiegende Anteil an Piwis in andere deutsche Anbaugebiete oder ins Ausland geliefert werde. Huber bezeichnete die Entwicklung der Weinbaustrukturen in Baden mit geringer Umtriebszeit der Rebflächen als sehr bedenklich. In 2024 sei außerdem der Pflanzenschutz in der Rebschule eine große Herausforderung gewesen. Zur   Gesunderhaltung der Pflanzen sei eine enge, termingerechte Behandlung erforderlich gewesen. Als Dauerthema bezeichnete Huber die Wirkstoffanwendung bei der Rebenhygiene, für die man auf eine erneute Notfallzulassung für das Produkt Beltanol angewiesen sei. Am DLR in Neustadt/Weinstraße wird derzeit  mit finanzieller Unterstützung der Verbände ein Forschungsprojekt durchgeführt, das eine Alternative  für Beltanol herbeiführen soll.
Schädlinge bereiten Sorgen
Sorgenvoll nehme man zudem das Auftreten der Amerikanischen Rebzikade in Südbaden wahr, welche den Rebveredlungsbetrieben in Zukunft Probleme bereiten könne, so der Vorsitzende. Die Winzer müssten für vorbeugende Maßnahmen sensibilisiert werden. Dies gelte auch in Bezug auf den Japankäfer.
Geschäftsführer Eberhard Luibrand berichtete über Verbandstätigkeiten und trug den Kassenbericht vor, den Johannes Helbling als einwandfrei bescheinigte. Als Nachfolger für den in diesem Jahr verstorbenen Stephan Männle wurde Ralf Sester gewählt. Die Teilnehmenden gedachten auch des langjährigen Vorsitzenden Reinhard Frank, der ebenfalls in 2024 starb. Abschließend berichtete Thomas Walz, Vizepräsident des Badischen Weinbauverbands, über Aktuelles.
 
Veredelte Rebsorten, Weißwein und Rotwein 
1. Souvignier Gris
2. Spätburgunder    
3. Chardonnay     
4. Ruländer       
5. Solaris       
6. Weißburgunder    
7. Müller-Thurgau    
8. Riesling       
9. Sauvignon blanc    
10. Weißer Gutedel    
11. Cabernet Cortis    
12. Merlot        
952.000 Stück     (−22%)
466.000 Stück     (−3%)
384.000 Stück     (+6%)
348.000     (−32%)
209.000     (−10%)
204.000     (−39%)
157.000     (−36%)
137.000     (−10%)
128.000     (+68%)
122.000     (−16%)
107.000     (−15%)
74.000       (+27%)
Mit vier  Millionen Veredlungen ist die Veredlungszahl gegenüber dem Vorjahr um 16% zurückgegangen. Insgesamt veredelt wurden 80% Weißwein-  und 20% Rotweinsorten. Der Anteil traditioneller Sorten betrug 56% und Piwis 44 %. Darüber hinaus wurden  bei den traditionellen Sorten ca. 45% Hochstammreben veredelt.