Beim Badischen Winzerkeller in Breisach wird konsequent aussortiert: Etwa ein Drittel des bisherigen Sortiments wird ab 2023 nicht mehr im Sonnenwinzer-Shop erhältlich sein.
André Weltz (links) und Christian Schätzle befürworten die Strategie „Weniger Produkte, klare Identität”.
Bei der radikalen Reduzierung habe man die Konsumentenrelevanz im Blick gehabt, heißt es in der Pressemitteilung. Mit dem tiefgreifenden Schritt solle die Markenstruktur vertieft und der Fokus auf namhafte Artikel gelegt werden. Ziel seien ein besseres Traubengeld und die Sicherung des heimischen Winzerhandwerks, wie es der
Badische Winzerkeller (BWK) mit seiner ‚Roadmap 2023‘ festgelegt hat.
Im Jubiläumsjahr ‚70 Jahre Badischer Winzerkeller‘ setze man auf die Wendung von der Tradition in die Moderne. Dies beziehe sich auch auf die bislang rund 1488 Artikel und
die Ausrichtung auf alle Absatzkanäle. Bis zum 31.12.22 soll das Sortiment auf ein „Best of” der Sonnenwinzer-Weine, die zirka 80 Prozent des Umsatzes ausmachen, umgestellt werden.
Wirtschaftlicher und kostengünstiger
„Im Visier unseres
unternehmerischen Denkens und Handelns ist es, unsere Weine
wirtschaftlicher und kostengünstiger zu produzieren und damit das
Auskommen unserer angeschlossenen Winzerinnen und Winzer zu sichern”,
betont André Weltz, Vorstandsvorsitzender beim Badischen Winzerkeller.
Mit der Sortimentsstraffung gehe eine fokussierte Markenpolitik für die
verbleibenden Produkte einher. So rücken die Linien Martin Schongauer
und Heinrich HansJakob vor, während die Vielfalt Badens eindeutiger,
sichtbarer und klarer werde.
Auch die Vereinheitlichung von
Flaschenformen, Kapseln, Etiketten und Kartonagen soll zur Optimierung
beitragen. „Wir formulieren mit unseren Handelspartnern neue Regeln des
Marktes. Dabei gibt der Verbraucher den Takt vor – umweltgerecht,
authentisch und nah”, fassten der Winzerkellerchef und sein
Vorstandskollege Christian Schätzle zusammen. Zu den Entscheidungen
haben derweil die BWK-Mitarbeiter in Projektgruppen beigetragen. Das
erinnere an die Statuten vom 13. März 1952, wo unter dem Zweck der
Genossenschaft stehe: „Einer für alle, alle für Einen.”
Seit April
ist im Übrigen wieder die Weinterrasse des Badischen Winzerkellers
geöffnet. Dienstags und donnerstags werden auch wieder Kellerführungen
mit Verkostung angeboten, die eine unterirdische Fahrt mit Besucherbähnle sowie die Besichtigung des neu gestalteten Wein-Museums
beinhalten.