Nachrichten | 05. März 2021

Stabübergabe am Weinbauinstitut

Von Walter Eberenz
Beim Staatlichen Weinbauinstitut (WBI) Freiburg wurde am 18. Februar Dr. Bettina Frank-Renz von Landwirtschaftsminister Peter Hauk offiziell in ihr neues Amt als Leiterin der Forschungseinrichtung des Landes eingeführt. Zugleich verabschiedete der Minister ihren Vorgänger Dr. Rolf Steiner in den Ruhestand.
Corona-konforme Amtsübergabe (von links): Landwirtschaftsminister Peter Hauk, Dr. Bettina Frank-Renz und Dr. Rolf Steiner.
Der Amtswechsel wurde als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Neben wenigen Ehrengästen im Institut verfolgten die Amtsübergabe rund 80 Gäste an Bildschirmen.
Dr. Rolf Steiner leitete bis Ende vergangenen Jahres 16 Jahre  lang das WBI. Er habe in dieser Zeit die praxisorientierte Forschung für den Weinbau, für badische Rebsorten und für die Weinerzeugung im Land geprägt, so der Minister in seiner Würdigung. Bei Personalentscheidungen habe er immer „ein gutes Händchen” bewiesen.
Marksteine
Als Marksteine seiner Tätigkeit erwähnte der Minister unter anderem den neuen Laboranbau, den modernen Weinverkaufsraum sowie die frühe und konsequente Einführung des Schraubverschlusses für die Weine des Staatsweingutes. „Dem Forschungsauftrag genügen und zukunftsweisende Wege in der Vermarktung gehen”, skizzierte Peter Hauk Leitlinien von Steiners beruflichem Wirken am WBI. Er hinterlasse große Fußstapfen. Rolf Steiners Nachfolgerin, die promovierte Agrarwissenschaftlerin Bettina Frank-Renz, leitete zuletzt das Landwirtschaftsamt am Landratsamt Lörrach. Zuvor war sie stellvertretende Amtsleiterin am Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald. Schon im Studium hat sie sich intensiv mit Weinbau befasst und Praktika in renommierten Weingütern absolviert. Am Stuttgarter Landwirtschaftsministerium war sie einige Jahre Weinbaureferentin.
„Einer der Top-Jobs”
„Das ist in der Landwirtschaftsverwaltung einer der Top-Jobs”, beglückwünschte Minister Hauk die neue Institutsleiterin zu ihrer neuen beruflichen Position und Aufgabe. Das WBI zähle zu den renommiertesten Forschungsanstalten in Deutschland, mit internationalen Verbindungen in verschiedene Richtungen und unterschiedlichen Disziplinen. Hauk sprach dem WBI auch eine wichtige Funktion bei der Umsetzung und Erreichung der Ziele des Biodiversitätsstärkungsgesetzes zu. „Den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren, aber sie nicht per se verteufeln”, gab er dabei als sein Credo aus. Man müsse im Zweifel auch mal die „chemische Keule” einsetzen.
Grußwortredner Rainer Zeller, Präsident des Badischen Weinbauverbandes, übermittelte Dr. Rolf Steiner stellvertrend den Dank der Winzer Badens für seinen langjährigen Einsatz und beglückwünschte Dr. Bettina Frank-Renz zu ihrer neuen Aufgabe. Sein Pendant aus Württemberg, Hermann Hohl, tat es ihm gleich und machte dabei darauf aufmerksam, dass es familiäre Verbindungen zu dem gebürtigen Hohenloher Rolf Steiner gebe: „Ihr Vater war einer meiner Ziehväter in der berufsständischen Verbandsarbeit”, bekundete Hohl, der auch Beiratsmitglied beim WBI ist. 
Zum Schluss ergriffen die beiden Hauptpersonen des Tages selbst das Wort. Dr. Rolf Steiner bedankte sich vor allem auch bei seinen ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die er als sehr wertvoll und ideenreich charakterisierte.  Bodenständig und bescheiden bemerkte er abschließend: „Ich habe in den 16 Jahren mein Bestes versucht und freue mich, dass es nicht ganz erfolglos war.”
Die neue Leiterin Dr. Bettina Frank-Renz bezeichnete in ihrer kurzen Rede zum Antritt Weinberge als Identitätsquellen für die Menschen und Existenzgrundlage für viele: „Diese zu erhalten, sehe ich als große Aufgabe des Instituts."