Beim Staatlichen Weinbauinstitut (WBI) Freiburg wurde am 18. Februar Dr. Bettina Frank-Renz von Landwirtschaftsminister Peter Hauk offiziell in ihr neues Amt als Leiterin der Forschungseinrichtung des Landes eingeführt. Zugleich verabschiedete der Minister ihren Vorgänger Dr. Rolf Steiner in den Ruhestand.
Corona-konforme Amtsübergabe (von links): Landwirtschaftsminister Peter Hauk, Dr. Bettina Frank-Renz und Dr. Rolf Steiner.
Der Amtswechsel wurde als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Neben wenigen Ehrengästen im Institut verfolgten die Amtsübergabe rund 80 Gäste an Bildschirmen.
Dr. Rolf Steiner leitete bis Ende vergangenen Jahres 16 Jahre lang das WBI. Er habe in dieser Zeit die praxisorientierte Forschung für den Weinbau, für badische Rebsorten und für die Weinerzeugung im Land geprägt, so der Minister in seiner Würdigung. Bei Personalentscheidungen habe er immer „ein gutes Händchen” bewiesen.
Marksteine
Als Marksteine seiner Tätigkeit erwähnte der Minister unter
anderem den neuen Laboranbau, den modernen Weinverkaufsraum sowie die
frühe und konsequente Einführung des Schraubverschlusses für die Weine
des Staatsweingutes. „Dem Forschungsauftrag genügen und zukunftsweisende
Wege in der Vermarktung gehen”, skizzierte Peter Hauk Leitlinien von
Steiners beruflichem Wirken am WBI. Er hinterlasse große Fußstapfen. Rolf
Steiners Nachfolgerin, die promovierte Agrarwissenschaftlerin Bettina
Frank-Renz, leitete zuletzt das Landwirtschaftsamt am Landratsamt
Lörrach. Zuvor war sie stellvertretende Amtsleiterin am Landratsamt
Breisgau-Hochschwarzwald. Schon im Studium hat sie sich intensiv mit
Weinbau befasst und Praktika in renommierten Weingütern absolviert. Am
Stuttgarter Landwirtschaftsministerium war sie einige Jahre
Weinbaureferentin.
„Einer der Top-Jobs”
„Das ist in der
Landwirtschaftsverwaltung einer der Top-Jobs”, beglückwünschte Minister
Hauk die neue Institutsleiterin zu ihrer neuen beruflichen Position und
Aufgabe. Das WBI zähle zu den renommiertesten Forschungsanstalten in
Deutschland, mit internationalen Verbindungen in verschiedene Richtungen
und unterschiedlichen Disziplinen. Hauk sprach dem WBI auch eine
wichtige Funktion bei der Umsetzung und Erreichung der Ziele des
Biodiversitätsstärkungsgesetzes zu. „Den Einsatz von
Pflanzenschutzmitteln reduzieren, aber sie nicht per se verteufeln”, gab
er dabei als sein Credo aus. Man müsse im Zweifel auch mal die
„chemische Keule” einsetzen.
Grußwortredner Rainer Zeller, Präsident
des Badischen Weinbauverbandes, übermittelte Dr. Rolf Steiner
stellvertrend den Dank der Winzer Badens für seinen langjährigen Einsatz
und beglückwünschte Dr. Bettina Frank-Renz zu ihrer neuen Aufgabe. Sein
Pendant aus Württemberg, Hermann Hohl, tat es ihm gleich und machte
dabei darauf aufmerksam, dass es familiäre Verbindungen zu dem
gebürtigen Hohenloher Rolf Steiner gebe: „Ihr Vater war einer meiner
Ziehväter in der berufsständischen Verbandsarbeit”, bekundete Hohl, der
auch Beiratsmitglied beim WBI ist.
Zum Schluss ergriffen die beiden
Hauptpersonen des Tages selbst das Wort. Dr. Rolf Steiner bedankte sich
vor allem auch bei seinen ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
die er als sehr wertvoll und ideenreich charakterisierte. Bodenständig
und bescheiden bemerkte er abschließend: „Ich habe in den 16 Jahren
mein Bestes versucht und freue mich, dass es nicht ganz erfolglos war.”
Die
neue Leiterin Dr. Bettina Frank-Renz bezeichnete in ihrer kurzen Rede
zum Antritt Weinberge als Identitätsquellen für die Menschen und
Existenzgrundlage für viele: „Diese zu erhalten, sehe ich als große
Aufgabe des Instituts."