Alois Huber, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft Badischer Rebveredler, berichtete von einer steigenden Nachfrage für Hochstammreben sowie für Piwi-Sorten. Souvignier Gris war mit fast 1 Million Pflanzen die am häufigsten veredelte Rebsorte.
Alois Huber (links) und Gundram Dreher (rechts) dankten Eberhard Luibrand, der seit 20 Jahren als Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Badischer Rebveredler tätig ist und von seiner Frau Regina begleitet wird.
Norbert Heller vom Regierungspräsidium Freiburg stellte in seinem Bericht die Veredlungszahlen der aktuellen Saison vor. Darin dominierten neben dem
Souvignier Gris mit 974 000 Stück vor allem
Ruländer mit 794 000 Stück und
Spätburgunder mit 720 000 Stück.
Weißburgunder brachte es auf 410 000 Stück vor
Chardonnay (298 000),
Solaris (272 000),
Müller Thurgau (270 000) und
Riesling (218 000). Die Gesamtzahl von 5 340 000 Stück setzt sich aus 80 % weißen und 20 % roten Sorten zusammen, davon 67 % traditionelle und 33 % Piwi-Sorten.
Generell habe man den Markt gut mit Pfropfreben bedienen können, erläuterte der Vorsitzende Alois Huber. Nur Anfragen für spezielle Piwi-Sorten hätten teilweise auf die kommende Saison verschoben werden müssen. Als Herausforderung für die Rebschulbetriebe bezeichnete Huber die anhaltende Trockenheit, die 2022 eine aufwendige Bewässerung erforderte.
Aktuell setzten den Rebveredlern zudem steigende Kosten bei den Betriebsmitteln wie auch bei den Löhnen zu. Preiserhöhungen für das Pflanzgut seien deshalb unumgänglich, erklärte Huber.
Der größte Anteil wird in andere Anbaugebiete verkauft
Dauerthema sei die Wirkstoffanwendung bei der Rebenhygiene, bei der man auf eine erneute Notfallzulassung für das Produkt Beltanol hoffe.
Ein Gutachten, das den Anwenderschutz bestätige, sei in Arbeit. Darüber
hinaus beteilige sich die badische Erzeugergemeinschaft an
Forschungsprojekten zur Pflanzengesundheit, so Huber. Bei Pflanzgut für
Ökobetriebe habe man bereits eine praktikable Lösung erreicht.
Zu
beobachten sei ein steigender Bedarf an Hochstammreben, die mittlerweile
ein Drittel der Gesamtmenge ausmachten. Resistente Sorten werden in
Baden zunehmend angepflanzt, der größte Teil veredelter Piwi-Reben
jedoch in andere deutsche Anbaugebiete und ins Ausland exportiert. Als
bedenklich für die Entwicklung der Weinbaustrukturen in Baden
bezeichnete der Vorsitzende den geringen Umtrieb von nur 2 % innerhalb
der letzten sieben Jahre. Darüber hinaus berichtetet Eberhard Luibrand
von einem leichten Mitgliederrückgang. Luibrand ist bereits seit 20
Jahren Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Badischer Rebveredler,
wofür Huber lobende Dankesworte aussprach. Abschließend wurden Alois
Huber als Vorsitzender und Gundram Dreher als sein Stellvertreter in
ihren Ämtern bestätigt. Florian Erler, Christian Gerhart, Stephan
Männle, Andreas Sibbus und Rolf Waibel ergänzen das Vorstandsteam. Zum
Ausklang berichtete noch Rebenzüchter Dreher aus Auggen den
Teilnehmenden über seine Weißburgunder-Klone.