Landwirtschaft macht Energiewende
Im vergangenen Jahr konnte das gemeinsame Projekt von Initiator Edgar Gimbel und der Badenova-Wärmeplus eröffnet werden. Gekostet hat die Anlage rund eine halbe Million Euro, Unterstützung gab es von der Stadt Freiburg und vom Energiedienstleister Badenova, der 150.000 Euro Fördermittel beisteuerte und später die Anlage sogar gänzlich übernahm.
Die Reben sind mit einem Systemgestell mit 1672 lichtdurchlässigen PV-Modulen überbaut. Auf einer Fläche von 3200 m2 sollen damit im Jahr bis zu 300.000 kW Strom erzeugt werden können, was rund 120 Tonnen Kohlendioxid jährlich einspare und den Strombedarf von fast 200 Menschen decke.
Das besondere am Munzinger Projekt sei, dass es nicht um ein entweder – oder, sondern um Landwirtschaft und Energiewende Hand in Hand gehe, betonte Badenova-Vorstand Hans-Martin Hellebrand. Heutzutage sei es sinnvoll, Flächen doppelt zu nutzen, denn sie seien die Währung unserer Zeit, ergänzte Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit.
Minister Özdemir lobte den Erfindergeist, das Durchsetzungsvermögen und die Hartnäckigkeit des Initiators. Damit habe Edgar Gimbel erreicht, dass in Munzingen ein Projekt der Energiewende umgesetzt worden sei, das nicht zu Lasten der Landwirtschaft gehe. Der Minister betonte aber auch, dass es nicht bei Modellprojekten bleiben dürfe und viel schneller gehen müsse. Deshalb wolle er im Bundesbauministerium die schwierigen Bauvorschriften zum Thema machen. Wichtig sei aber auch, betonte Özdemir, die Menschen mitzunehmen. Für die Winzer müsse sich eine Vino-PV-Anlage am Ende lohnen.
Anlässlich seines Besuchs erhielt Cem Özdemir von Edgar Gimbel die erste Patenschaft für einen Rebstock im Versuchsfeld und damit verbunden ein regelmäßiges Deputat an Munzinger Wein aus dieser Parzelle.