Am Freitag, 6. März 2020 haben die landwirtschaftlichen Verbände im baden-württembergischen Landtag den Volksantrag „Gemeinsam unsere Umwelt schützen in Baden-Württemberg eingereicht. Es ist der erste Volksantrag in der Geschichte des Landes. Dafür wurden in den vergangenen Wochen mehr als 90.000 Unterschriften gesammelt.
Zahlreiche Pakete mit Unterschriften und ein Volksantrag konnten von LBV-Vizepräsident Klaus Mugele (v. l.), BLHV-Präsident Werner Räpple, LVEO-Präsident Franz-Josef Müller und Kilian Schneider, Präsident des Badischen Weinbauverbandes, an die Landtagspräsidentin Muhterem Aras (2. v. l.) übergeben werden.
„Wir sind sehr stolz, heute den ersten Volksantrag der Landesgeschichte
einreichen zu dürfen”, erklärte BLHV-Präsident Werner Räpple bei der Übergabe
des Volksantrages „Gemeinsam unsere Umwelt schützen in Baden-Württemberg” an
Landtagspräsidentin Muhterem Aras. „Wir machen uns gemeinsam auf den Weg die
Zukunft unserer landwirtschaftlichen Betriebe und gleichzeitig die
Artenvielfalt zu sichern. Denn wir wissen, dass wir die Landwirtschaft brauchen,
um unsere Umwelt zu schützen!”, so Räpple weiter.
Für den Vizepräsidenten des Landesbauernverbandes (LBV), Klaus Mugele, kommt
dem kooperativen Naturschutz eine Schlüsselrolle zu. „Der kooperative
Naturschutz nimmt nicht nur die Bauernfamilien mit, sondern trifft auch auf die
Zustimmung der Gesellschaft. Das wurde in vielen Gesprächen und Diskussionen
über den Artenschutz in den vergangenen Monaten immer wieder deutlich. Wir sind
überzeugt, dass mehr Artenschutz nur mit einer regional verwurzelten Landwirtschaft
machbar ist. Es muss sichergestellt sein, dass wir in Baden-Württemberg
weiterhin hochwertige Lebensmittel erzeugen können”, betont Mugele. „Dazu
müssen unsere Kulturpflanzen vor Schädlingen und Krankheiten geschützt werden
können. Darüber hinaus sind wir gerne bereit, zusätzliche Flächen für
Artenvielfalt bereit zu stellen.”
Der Präsident des Badischen Weinbauverbandes, Kilian Schneider, erwartet,
dass das Land über die verschiedenen Ursachen des Artenschwundes diskutieren
und konstruktive Lösungsansätze erarbeiten wird. „Alle Ursachen des
Artenschwundes sollen genau untersucht werden und insbesondere bei der
Eindämmung des Flächenverbrauchs brauchen wir schnelle Lösungen, um
Landwirtschaft und Biodiversität gleichzeitig zu schützen.”
Franz-Josef Müller, Präsident des Landesverbandes für Erwerbsobstbau in
Baden-Württemberg, will, dass auch der Handel künftig Verantwortung übernimmt.
„Bald haben Erdbeeren, Spargel und Kirschen wieder Saison. Der
Lebensmittelhandel kann schon in den kommenden Wochen beweisen, dass er zu
heimischen Lebensmitteln steht, um seinen Beitrag für mehr Umwelt- und
Artenschutz zu leisten”.
Die Initiatoren erklärten übereinstimmend: „Wir wollen gemeinsam unsere
Umwelt schützen. Und der Landtag von Baden-Württemberg ist jetzt aufgefordert,
mit uns die Inhalte des Volksantrags zu diskutieren und unsere Anliegen
konstruktiv zu begleiten”.
Sind mindestens 40.000 der eingereichten
Unterschriften gültig, das heißt, entsprechen den Formalien, muss sich der
Landtag mit dem Volksantrag beschäftigen. Die Unterschriften werden nun
geprüft.