Nachrichten | 31. Januar 2019

Inhalte praktisch vermitteln

Von Bernd Christoph
Die Teilzeitklasse Weinbau der Fachschule für Landwirtschaft Emmendingen-Hochburg lernt nicht nur im Klassenzimmer.
Die aktuelle Teilzeitklasse Weinbau. Beim Weingut Löffler reift ihr Schulwein.
Wenn sich die 18 Schüler der Teilzeitklasse Weinbau jeden Dienstag- und Mittwochabend nach Feierabend auf der Hochburg in Emmendingen einfinden, dann tun sie das zunächst, um sich die nötigen Fachkenntnisse im Weinbau anzueignen. Sie tun es aber auch, um ihre Kleinbetriebe fachlich und wirtschaftlich neu auszurichten. Mangels Wirtschaftlichkeit gehen nach und nach viele Kleinbetriebe in der Region verloren, weil Nebenerwerbswinzer altersbedingt aufhören und die nachfolgende Generation keine Perspektive im Weinbau sieht. Dies kann zur Folge haben, dass eine unsere Kulturlandschaft maßgeblich prägende alte Tradition verloren geht. Eine Entwicklung, die von den Landwirtschaftsbehörden früh erkannt wurde: Seit 2005 gibt es einen Kurs für Nebenerwerbswinzer. Neben dem reinen Büffeln von Biologie und Önologie wird das Fachwissen auch anhand eines Schulwein-Projektes praktisch angewandt. Die Jungwinzer, die aus allen Alters- und Berufsschichten kommen, stellen über drei Semester parallel zum theoretischen Unterricht  einen Schulwein her, bei dem sie von der Traubenerzeugung über den Ausbau bis hin zur Vermarktung alle wesentlichen Schritte lernen und anwenden. Der „Blanc de Noir” aus selektierten Spätburgundertrauben  reift derzeit im Keller des Weingutes Löffler und soll im Februar abgefüllt werden. Kellermeister Andreas Löffler, der die Klasse tatkräftig unterstützt, wagt schon heute die Prognose, dass hier ein besonderer Wein reift, der  die Anforderungen der Qualitätsweinprüfung meistern wird. Bis Ende März, wenn die Schüler nach erfolgreicher Abschlussprüfung ihre Zeugnisse erhalten, soll der Schulwein vermarktet sein. Die Klasse ist deshalb bereits auf der Suche nach Weinliebhabern, die edle Tropfen schätzen und  ein nachhaltiges Schulprojekt unterstützen möchten. Denn das eigentliche Ziel der Ausbildung ist, die hiesige Weinbautradition fortzusetzen und die einzigartige Kulturlandschaft in ihrer heutigen Form zu erhalten. Ein Teil des erzielten Verkaufserlöses soll einem mit dem Thema „Wein als Kulturlandschaft” in Bezug stehenden, wohltätigen Zweck gespendet werden. Wer am Kauf des Schulweines interessiert ist oder ein förderungswürdiges Projekt vorschlagen möchte, kann sich  unter www.schulwein.de registrieren.