Weinbauverband
| 04. April 2023
Mit Zuversicht die Krise bewältigen
Von Petra Littner
Der Badische Weinbautag fand diesmal hybrid statt. Dies erzeugte eine große Reichweite für die Mitgliederversammlung wie auch für die Fachvorträge zum Thema Wassermanagement. Als zentrale Botschaft stand der Aufruf zur Solidarität im Fokus.
Rund 150 Gäste waren zur Mitgliederversammlung des Badischen Weinbauverbands nach Offenburg gekommen. Weitere in der Spitze bis zu 100 Zuschauer verfolgten die Sitzung im Livestream oder schalteten sich nachmittags dazu, als die Referenten den Wassermangel, dessen Folgen für die Weinbau und entsprechende Maßnahmen thematisierten. Besonders deutlich wurde an dem Tag: Projekte und Strategien lassen sich nur gemeinsam bewältigen. So setzt der Badische Weinbauverband verstärkt auf Kooperationen mit regionalen Weinbauverbänden und dem Deutschen Weinbauverband und baut auf die Geschlossenheit seiner Mitgliedsbetriebe.
Das digitale Format ermöglichte es auch mehreren politischen Vertretern, an der Sitzung teilzunehmen. Darunter Landwirtschaftsminister Peter Hauk, der insbesondere auf die Anpassung an den Klimawandel einging. Das verfügbare Wasser müsse vernünftig gemanagt und es müssten trocken- sowie pilzresistente Rebsorten gepflanzt werden. Als Empfehlung nannte er die Piwis, für die Hauk eine Piwi-Prämie etablieren will, die ökologisch und konventionell wirtschaftende Betriebe bei der Umstellung in Anspruch nehmen können.
Seit 20 Jahren bewähre sich das Pheromonverfahren, für das 1,9 Mio. Euro aus Landesmitteln fließen. Förderanträge für 2023 können noch bis zum 15. Mai eingereicht werden. Hauk bestätigte, dass man daran arbeite, die Antragsformalien zu vereinfachen – auch für die Steillagenförderung, die ab 2024 von 3000 auf 5000 Euro je Hektar pro Jahr angehoben werde. Als „Quantensprung” bezeichnete der Landwirtschaftsminister den Fortschritt in der Weinbautechnik. Sprühdrohnen seien nun zum Einsatz freigegeben, autonom fahrende Geräte zeigten zusätzliches Rationalisierungspotenzial.
Das digitale Format ermöglichte es auch mehreren politischen Vertretern, an der Sitzung teilzunehmen. Darunter Landwirtschaftsminister Peter Hauk, der insbesondere auf die Anpassung an den Klimawandel einging. Das verfügbare Wasser müsse vernünftig gemanagt und es müssten trocken- sowie pilzresistente Rebsorten gepflanzt werden. Als Empfehlung nannte er die Piwis, für die Hauk eine Piwi-Prämie etablieren will, die ökologisch und konventionell wirtschaftende Betriebe bei der Umstellung in Anspruch nehmen können.
Seit 20 Jahren bewähre sich das Pheromonverfahren, für das 1,9 Mio. Euro aus Landesmitteln fließen. Förderanträge für 2023 können noch bis zum 15. Mai eingereicht werden. Hauk bestätigte, dass man daran arbeite, die Antragsformalien zu vereinfachen – auch für die Steillagenförderung, die ab 2024 von 3000 auf 5000 Euro je Hektar pro Jahr angehoben werde. Als „Quantensprung” bezeichnete der Landwirtschaftsminister den Fortschritt in der Weinbautechnik. Sprühdrohnen seien nun zum Einsatz freigegeben, autonom fahrende Geräte zeigten zusätzliches Rationalisierungspotenzial.
Hauk lehnt EU-Entwurf ab
Zum Thema SUR (Sustainable Use Regulation)
betonte der Minister: „Wir lehnen den Entwurf der EU ab.” Die geplanten
massiven Einschränkungen von Pflanzenschutzmitteln in sensiblen Gebieten
würden für Weinbau und Landwirtschaft auf 58 Prozent der genutzten
Flächen das Aus bedeuten.
Bezüglich der bevorstehenden Kennzeichnungspflicht favorisiert Hauk
einen QR-Code. Die Vermarktung fördern solle darüber hinaus das
Qualitätssiegel Baden-Württemberg (QZ BW), das bei Produktion des Weins
nach bestimmten Vorgaben vergeben werde.
Praxistaugliches gefordert Aus dem Landtag meldete sich auch Reinhold Pix, Grüne, zu Wort. Als Biowinzer aus Ihringen mache er sich für praktikable Lösungen im Weinbau stark. Zudem setze er sich für einen verantwortungsbewussten Weinkonsum ein. Für das traditionsreiche Genussmittel dürfe es keine Warnhinweise geben.
Von der FDP nahm Dr. Erik Schweikert Bezug auf betriebswirtschaftliche Herausforderungen, die Weinbautreibende mit sinkendem Konsum und steigenden Kosten konfrontierten. Für eine sinnvolle Lösung müssten Bund und Länder zusammenstehen, ergänzte Arnulf Freiherr von Eyb von der CDU. Beeindruckt zeigte sich der Landespolitiker vom Mut der Nachwuchswinzer, Betriebe zu übernehmen. Daran knüpfte der Präsident des Badischen Weinbauverbands, Rainer Zeller, umgehend an: „Um unseren Jungwinzerinnen und Jungwinzern eine Perspektive bieten zu können, brauchen wir die Unterstützung der Politik!”
Praxistaugliches gefordert Aus dem Landtag meldete sich auch Reinhold Pix, Grüne, zu Wort. Als Biowinzer aus Ihringen mache er sich für praktikable Lösungen im Weinbau stark. Zudem setze er sich für einen verantwortungsbewussten Weinkonsum ein. Für das traditionsreiche Genussmittel dürfe es keine Warnhinweise geben.
Von der FDP nahm Dr. Erik Schweikert Bezug auf betriebswirtschaftliche Herausforderungen, die Weinbautreibende mit sinkendem Konsum und steigenden Kosten konfrontierten. Für eine sinnvolle Lösung müssten Bund und Länder zusammenstehen, ergänzte Arnulf Freiherr von Eyb von der CDU. Beeindruckt zeigte sich der Landespolitiker vom Mut der Nachwuchswinzer, Betriebe zu übernehmen. Daran knüpfte der Präsident des Badischen Weinbauverbands, Rainer Zeller, umgehend an: „Um unseren Jungwinzerinnen und Jungwinzern eine Perspektive bieten zu können, brauchen wir die Unterstützung der Politik!”
Praxistaugliche Lösungen gefordert
Klaus Schneider, Präsident des Deutschen Weinbauverbands, nahm zu den Vorteilen eines E-Labels Stellung. Neben zusätzlichen Verbraucherinformationen ermögliche es beispielsweise auch eine Vorlese-Option. In Bezug auf geplante Warnhinweise wies er ausdrücklich auf ein sogenanntes „safe level” hin, das die Deutsche Wein Akademie (DWA) mit der für Mitglieder kostenfreien Initiative „Wine in Moderation” vertrete. „Schließen Sie sich uns an!”, appellierte er.
Deutlich wurde Schneider beim Blick auf das parallel zu SUR laufende „Gesetz zur Wiederherstellung der Natur”. Besonders ärgerlich sei die Bemessungsgrundlage, für die zur Einsparung von Pflanzenschutzmitteln die Jahre 2018 bis 2020 herangezogen würden, als man bereits eine Reduktion um 35 % zwischen 2011 und 2013 erreicht habe. Im Mai werde der Umweltausschuss über die Vorgaben abstimmen. Die Bundesregierung stehe nicht auf der Seite von Winzern und Landwirten, deshalb müssten die Länder ihren Ministern Resolutionen mit auf den Weg geben. „Machen Sie Druck!” Abschließend motivierte Schneider die badischen Weinbautreibenden: „Sie haben eine funktionsfähige Schutzgemeinschaft, die in der Lage ist, Beschlüsse zu fassen.”
Deutlich wurde Schneider beim Blick auf das parallel zu SUR laufende „Gesetz zur Wiederherstellung der Natur”. Besonders ärgerlich sei die Bemessungsgrundlage, für die zur Einsparung von Pflanzenschutzmitteln die Jahre 2018 bis 2020 herangezogen würden, als man bereits eine Reduktion um 35 % zwischen 2011 und 2013 erreicht habe. Im Mai werde der Umweltausschuss über die Vorgaben abstimmen. Die Bundesregierung stehe nicht auf der Seite von Winzern und Landwirten, deshalb müssten die Länder ihren Ministern Resolutionen mit auf den Weg geben. „Machen Sie Druck!” Abschließend motivierte Schneider die badischen Weinbautreibenden: „Sie haben eine funktionsfähige Schutzgemeinschaft, die in der Lage ist, Beschlüsse zu fassen.”
Wertvolle Gremienarbeit geleistet
Den
Tätigkeitsbericht des Badischen Weinbauverbands trug Geschäftsführer
Holger Klein vor. Der Branchenverband setze sich seit nunmehr 110 Jahren
für die Belange des Berufsstandes ein. Die wirtschaftlichen
Verhältnisse beschrieb Klein als stabil und die Zahl der 453 Mitglieder
als konstant. Das Präsidium leiste mit Präsident Zeller an der Spitze
und den Vizepräsidenten Martin Schmidt, Martin Linser, Stephan Danner
und Thomas Walz wertvolle Gremienarbeit zum Beispiel innerhalb der
Schutzgemeinschaft g.U. Baden sowie bei den Themen Weingesetz, SUR und
Kennzeichnungspflicht. Mit einem neuen Arbeitskreis Bildung wolle man
sich künftig verstärkt der zeitgemäßen Aus- und Weiterbildung des
Berufsnachwuchses widmen, so Klein. Der Verband treibe mit der
Schutzgemeinschaft zudem die bereichsspezifische Sortenprofilierung
voran, setze sich für den Erhalt der Steillagen ein und beteilige sich
an Nachhaltigkeitsprojekten. Unter Verbandsregie veranstaltet wurden
unter anderem die Wahl der Badischen Weinkönigin und die Feier
anlässlich der Badischen Gebietswein- und Sektprämierung. Nach Anpassung
des „Badischen Winzers” geht demnächst auch der neue
Internetauftritt des Verbands online. Zur Verfügung steht nun zudem das
neue Netzwerk „Intrakommuna”. Schließlich rief der Geschäftsführer die
Weinerzeuger auf, ihre Produkte zur Qualitätsprüfung anzustellen, und
kündigte den Termin der diesjährigen Prämierungsfeier an, die am 26.
Oktober auf der Insel Mainau stattfinden soll.
Abschließend erklärte Vizepräsident Martin Schmidt, die Landespolitiker hätten die Anliegen der Winzer verstanden. „Ohne uns kommt der Naturraum nicht voran”, fasste Schmidt den Appell an seine Berufskollegen zur Solidarität zusammen.
Abschließend erklärte Vizepräsident Martin Schmidt, die Landespolitiker hätten die Anliegen der Winzer verstanden. „Ohne uns kommt der Naturraum nicht voran”, fasste Schmidt den Appell an seine Berufskollegen zur Solidarität zusammen.