Weinbauverband | 06. Juli 2018

Mit Herz und Verstand für den Wein

Von Petra Littner
Das neue Weinhoheiten-Trio wurde gewählt: Es besteht aus Weinkönigin Miriam Kaltenbach aus dem Breisgau und den Weinprinzessinnen Stephanie Megerle vom Weinbaubereich Bodensee und Hannah Hermann aus dem Markgräflerland.
Franziska Aatz gab die Krone der Badischen Weinkönigin an Miriam Kaltenbach (Mitte) weiter und krönte Hannah Hermann und Stephanie Megerle zu Prinzessinnen.
Für Miriam Kaltenbach, Stephanie Megerle und Hannah Hermann ging ein Herzenswunsch in Erfüllung: Sie vertreten den badischen Wein ein weiteres Jahr und knüpfen damit nahtlos an ihre Amtszeit als Bereichsweinprinzessinnen an. Die 20-jährige Miriam Kaltenbach aus Gundelfingen-Wildtal ist noch bis Mitte August Breisgauer Weinprinzessin, Stephanie Megerle (22) aus Hagnau vertritt bis September den Bereich Bodensee und Hannah Hermann (21) aus Müllheim-Niederweiler noch bis August das Markgräflerland. Auch beruflich sind die neu gewählten Hoheiten mit dem Wein verbunden: Mitte Juni schloss Miriam Kaltenbach ihre Ausbildung zur Winzerin ab, Stephanie Megerle arbeitet nach einem BWL-Studium beim Winzerverein Hagnau in Verkauf, Veranstaltungsorganisation und Warenausgabe und Hannah Hermann absolvierte ein Praktikum beim Staatlichen Weinbauinstitut, bevor sie das Studium der Internationalen Weinwirtschaft an der Hochschule Geisenheim begann.
Fachwissen war gefragt
Die Kandidatinnen mussten unter anderem gegenstände aus der Kellerwirtschaft - wie diese Gärpfeife - beschreiben.
Wer für die Saison 2018/19 die Badische Weinkrone tragen würde, sollte sich am frühen Nachmittag des 8. Juni im Konzerthaus in Freiburg herausstellen. So waren zur 69. Wahlveranstaltung vier junge Damen  angetreten, von denen drei nach einer nichtöffentlichen Vorrunde ins Finale gelangten: Miriam Kaltenbach, Stephanie Megerle und Hannah Hermann. Auf der Bühne mussten sie sich vor großem Publikum weiteren Fachfragen aus den Bereichen Weinbau, Kellerwirtschaft  und Vermarktung stellen. „Wie groß ist die Anbaufläche Badens?”, „Was versteht man unter Minimalschnitt?”, „Wie hoch ist der Konsum an Stillwein und Schaumwein?” oder auch „Was halten Sie von der Angabe von Kilokalorien, Zusatzstoffen und Hilfsmitteln auf dem Etikett?”, wollte der Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands, Peter Wohlfarth, von den Kandidatinnen erfahren. Außerdem sollten die jungen Frauen den Unterschied zwischen Roséwein und Weißherbst erklären und den Trend zum Online-Weinhandel bewerten. Schließlich galt es noch, einen Fassschlüssel, eine Gärpfeife und eine Filterschicht zu erkennen und die entsprechenden Einsatzbereiche der kellerwirtschaftlichen Gegenstände zu erläutern. Alle drei überzeugten dabei mit fundiertem Fachwissen, aber auch mit  Charme, Humor und Schlagfertigkeit. So war Miriam Kaltenbach bei der Frage nach dem Prinzip des Pheromonverfahrens um eine Antwort nicht verlegen: „Das ist wie in einer Disco: Wenn da ganz viele Mädchen sind, sind  die Jungs auch ganz verwirrt.” Die Lacher hatte sie damit auf ihrer Seite. Aber auch einige Sympathiepunkte sowie letztlich die Stimmen der Juroren, was ihr den Titel ‚Badische Weinkönigin 2018/19‘ sicherte.
So erhielten die Thronfolgerinnen ihre Insignien – Krone und Amulett – verliehen durch Franziska Aatz, die zuvor zusammen mit den Badischen Weinprinzessinnen Katharina Kammerer und Kim-Lucy Rutz verabschiedet worden war. Ein umtriebiges Jahr liegt hinter den drei engagierten Repräsentantinnen. Gut 200 Auftritte, beispielsweise bei Weinfesteröffnungen und Weinproben, hatte die Badische Weinkönigin zu bewältigen, die Aufgaben der beiden Weinprinzessinnen stehen dem kaum nach. „Wir haben viel gelernt und sind mit jedem Termin gewachsen”, fasste Franziska Aatz mit emotionalen Abschiedsworten zusammen. Der Badische Weinbauverband, insbesondere  Esther Sutter und Geschäftsführer Peter Wohlfarth, hätten sie bei ihren Aufgaben tatkräftig unterstützt und begleitet, dankte sie. Ihre Familie und Freunde schloss sie im Hinblick auf Fahrdienste, Kleidungs- und Frisurenberatung sowie vielem mehr mit ein. 
Den Zauber genießen
Die Weinhoheiten 2017/18 wurden verabschiedet: Katharina Kammerer, Franziska Aatz, Kim-Lucy Rutz (v.l.)
An die neuen Regentinnen gewandt sagte Franziska Aatz: „Genießt den Zauber der Heimat und die badischen Weine – ein Jahr ist unfassbar kurz.” Katharina Kammerer ergänzte: „Die Wahl hat unser Leben verändert. Ihr habt uns auf eine Reise geschickt, die mit dem heutigen Tag nicht zuende ist.” Dem fügte Kim-Lucy Rutz Erinnerungen an schöne Begegnungen und Erlebnisse hinzu. Besonders beeindruckt zeigte sich die scheidende Badische  Weinprinzessin von einem Mann, der gezeigt habe, dass der Wille Berge versetze: Kilian Schneider. „Der Auftritt der Badischen Weinhoheiten verleiht jedem Anlass einen besonderen Glanz”, formulierte der Weinbaupräsident Kilian Schneider in unerschütterlich humorvoller Art. Schneider lobte die Weinbotschafterinnen vor allem für deren Begabung, Menschen  für das edle Getränk zu begeistern. In Anerkennung überreichte Vizepräsident Franz Benz die Urkunden des Badischen Weinbauverbands und hübsche Halskettchen mit einer Perle und Gold- beziehungsweise Silberkrone an die sodann ehemaligen Weinhoheiten.
Dienstfahrzeug für die Königin
Franz-Xaver Grünwald überreichte der neuen Badischen Weinkönigin, Miriam Kaltenbach, den Schlüssel für ihr Dienstfahrzeug.
Es sei ein Labyrinth, aus dem er ohne fremde Hilfe nicht mehr herausfinde, scherzte Franz-Xaver Grunwald, Seniorchef des Autohauses Gehlert, in Bezug auf  sein traditionelles Sponsoring eines Dienstfahrzeuges für die Badische Weinkönigin. Dass er jedoch seit mehr als zwei Jahrzehnten von Herzen gerne für die Mobilität sorgt, konnte er bei der Schlüsselübergabe nicht verhehlen. Seinen Glückwünschen an die neuen Würdenträgerinnen schlossen sich auch Christina Lauber von der  Badischer Wein GmbH und Hanna Böhme, Geschäftsführerin der Freiburg Wirtschaft, Touristik und Messe (FWTM), an. Gefeiert wurde anschließend mit einer festlichen Weinprobe, moderiert von  Franziska Aatz. Dazu servierte Sternekoch Bernd Werner von Schloss Eberstein (Gernsbach) ein ausgewähltes Menü. Die folgenden Tage waren für Miriam Kaltenbach, Stephanie Megerle und Hannah Hermann sogleich mit Verpflichtungen gefüllt: Auf dem Programm standen ein professionelles Foto-Shooting und die Dirndl-Anprobe bei Hannelore Hirtler in Endingen. Am Donnerstag, 5. Juli 2018, eröffneten Hannah Hermann und Stephanie Megerle beim Historischen Kaufhaus das sechstägige Freiburger Weinfest.