Fachliches | 10. Juni 2021

Die Touchpoints pflegen

Von der Redaktion
Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf den Weinmarkt aus? Unter anderem mit dieser Frage beschäftigte sich das Forum Markt und Wein, zu dem das Deutsche Weininstitut und der Weincampus Neustadt eingeladen hatten.
„Innovationsmanagement ist für die Betriebe spannend und die Corona-Pandemie wirkt dabei wie ein Katalysator”, betonte Prof. Marc Dreßler vom Weincampus.
Mehr als 150 Personen waren der Einladung zu der digitalen Veranstaltung gefolgt. Die Vorträge konnten über einen Livestream verfolgt werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Weincampus. Alexander Proske vom Marktforschungsunternehmen Nielsen IQ berichtete darüber, wie Corona das Einkaufsverhalten verändert hat und wie sich das auf die Weinwirtschaft auswirkt. Vergleicht man die Daten von März 2020 bis Februar 2021 mit dem Vorjahreszeitraum, ist eine deutliche Tendenz zu sehen: Weniger Einkaufstrips pro Woche, dafür wird pro Einkauf mehr gekauft. Bei Wein sind die Ausgaben im Gesamtmarkt (ohne Gastronomie) um 15 % gestiegen. Deutsche Weine lagen hier etwas vor ausländischen Weinen.
Wilhelm Lerner von Wine Intelligence referierte zum Thema Shopper Touchpoints. Dabei geht es um die Identifikation und Gestaltung der Kontaktpunkte zwischen Kunden und Unternehmen. Die kaufnahen Touchpoints identifizierte Lerner als besonders bedeutend zur Bindung deutscher Weinkonsumenten an die Produzenten. Wichtig sind die Identifikation, kontinuierliche Bearbeitung und Pflege der Touchpoints in den verschiedenen Zielgruppen – sowohl online als auch offline.
Wie finden junge Menschen zum Wein? Mit dieser Frage beschäftigte sich Heinz Grüne vom Rheingold Institut. Ausgehend von einer Umfrage unterstrich Grüne die bedeutende Rolle der digitalen Medien vor allem bei der Ansprache der jüngeren Zielgruppe. Das Thema Wein brauche Zugangspunkte für diese Zielgruppe, die einfach und ansprechend sind.
In einem professionellen Touchpoint-Management besteht noch großes Potenzial für die Weinbranche. Unter der Moderation von Anika Kost vom Weincampus diskutierten Wilhelm Lerner, Hagen Rüdlin von der Markgräfler Winzer eG, Martin Kutscher von Scheck-In Center Achern und Prof. Laura Ehm vom Weincampus Erfahrungen aus Forschung und Praxis und boten Anregungen zur Umsetzung.