Mit der Auszeichnung der ersten 13 „Weinsüden Vinotheken” wurde ein neuer Baustein für den Weintourismus in Baden-Württemberg gelegt. Ein Siegel kennzeichnet Betriebe, bei denen man regionale Weine „erleben” kann.
Andreas Braun (TMBW) überreichte die Urkunden an Alixe Winter und Angelika Reiner (von links).
Wein ist Emotion. Darauf baut das neue
Weinsüden-Siegel, das die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) an Vinotheken vergibt, die das Genussprodukt auf besondere Weise präsentieren. Zu den Kriterien zählen fachkundiges Personal, verbraucherfreundliche Öffnungszeiten sowie regelmäßige Events und Weinproben. Eine weitere Voraussetzung ist, dass mindestens fünf Erzeugerbetriebe der Region mit hochwertigen, charakteristischen Weinen vertreten sind.
Der Kunde kann so in einer einzigartigen Erlebniswelt heimische Produkte und die damit verbundene Lebensart kennenlernen. Informationen über den Weinanbaubereich, Veranstaltungstipps und Empfehlungen für die jeweiligen Winzer ergänzen das Serviceangebot.
Kürzlich wurden landesweit die ersten 13 Vinotheken – vier in Baden, neun in Württemberg – mit dem Siegel ausgezeichnet. Darunter die „Alte Wache – Haus der Badischen Weine” am Münsterplatz in Freiburg, wo die feierliche Urkundenübergabe auch stattfand. TMBW-Geschäftsführer Andreas Braun gratulierte Alixe Winter, die im Herzen der Breisgaumetropole vor 21 Jahren das „Schaufenster der Badischen Weine” eröffnete. Rund 100 Weine von 35 Gesellschaftern aus Baden sind bei ihr heute im Sortiment.
Ausgezeichnete Vinotheken
Aus dem Remstal in Württemberg war Angelika Reiner angereist, um eine
Urkunde in Empfang zu nehmen. Sie wagte vor fünf Jahren in ihrem
Heimatdorf Strümpfelbach den Umbau des Dorfgasthofes „Die Traube” zum
modernen Weinverkauf, bei dem man Spezialitäten von fünf örtlichen
Erzeugern erhält.
Weitere Weinsüden-Vinotheken sind in Baden die
„Vinothek Taubertal” im Kloster Bronnbach in Wertheim, „La Part des
Anges” in Bruchsal-Untergrombach und Leons Weindiele in Endingen am
Kaiserstuhl.
In Württemberg wurden neben der Traube folgende Betriebe
ausgezeichnet: Vinothek im Weinbaumuseum (Stuttgart), Vinothek Vaihingen
(a.d.Enz), Daniels Weine (Winterbach), Vinothek Schlosshotel
Ingelfingen, Vinothek im Schloss (Bönnigheim), Die Wein Villa
(Heilbronn), die Vinothek Weinsberger Tal sowie die Vinothek im
Schlossgartenhotel in Stuttgart, die von Fritz Keller und seinem Weingut
im badischen Vogtsburg-Oberbergen (Kaiserstuhl) betrieben wird.
Siegel für drei Jahre
Das
Qualitätssiegel wird für drei Jahre vergeben. Angesprochen sind große
wie auch kleine Einrichtungen, Weingüter und Genossenschaften, sowohl
auf dem Dorf wie auch in der Stadt. Die Teilnahme an dem Projekt ist
kostenfrei, kann jedoch individuelle Investitionen für den Betreiber mit
sich bringen. Dieser profitiert jedoch von der landesweiten
Vermarktung.
Mit dem Startschuss für das neue Angebot wolle man
weitere Interessierte für eine Bewerbung motivieren, betonte Andreas
Braun. Die Kampagne zur Förderung des Weintourismus startete vor fünf
Jahren, seitdem wurden mehrere hunderttausend Euro investiert. Für die
Zukunft sind unter anderem Tagungsangebote im Weinberg und auch
sogenannte „Popup-Events” – vor allem mit den Jungwinzern – geplant.