Weinbauverband
| 06. Oktober 2016
Winzer starten erleichtert in den Herbst
Von Walter Eberenz
Der warme und trockene Spätsommer hat die Kirschessigfliege ferngehalten und die Mienen der badischen Winzer deutlich aufgehellt. Der Badische Weinbauverband rechnet mit einem sehr guten Weinjahrgang 2016 in der Qualität und einem knapp durchschnittlichen in der Menge.
Die Winzer hätten dieses Jahr großes Glück gehabt, der Jahrgang wird sehr gut, freute sich Kilian Schneider, Präsident des Badischen Weinbauverbandes, am 19. September in Vogtsburg-Burkheim bei der alljährlichen Präsentation der Jahrgangsaussichten gegenüber den Vertretern der Medien. Mit dem Glück meinte er das wochenlang trocken-warme Wetter bis zum Beginn der Lese. Es wirkte als Entschädigung für den außergewöhnlichen Pilzdruck-Stress zuvor, hervorgerufen durch die anhaltend hohen Regenmengen im Frühjahr und Frühsommer.
Aromaförderliche Kombination
Die Trauben konnten in den
qualitätsentscheidenden Wochen sehr gut heranreifen und die gefürchtete
Kirschessigfliege tauchte nur vereinzelt auf, weil das Insekt es
feuchter und kühler braucht. Verbandsgeschäftsführer Peter Wohlfarth
unterstrich die Aussichten auf eine hohe Qualität, indem er auf die
aromenförderliche Kombination sonniger Tage und kühler Nächte aufmerksam
machte. Es seien im Schnitt etwa 75 bis 80 Hektoliter/Hektar zu
erwarten, was einer durchschnittlichen Gesamterntemenge für Baden
zwischen 1,1 und 1,2 Millionen Hektoliter entspreche.
Wohlfarth
erinnerte in seinem Rückblick auf das Weinbaujahr daran, dass es nicht
nur angenehme Phasen bereithielt. Waren es zunächst Spätfrostschäden,
hielt die Winzer danach ein selten erlebter Druck des Falschen Mehltaus
in Atem. Vor allem Öko-Winzer mussten mitunter Verluste in Kauf
nehmen, weil ihnen zur Bekämpfung nur Kupfer in begrenzter Menge zur
Verfügung stand.
Erneute Initiative in Brüssel
Stimmten in Burkheim auf den Weinjahrgang 2016 ein (von links): Kilian Schneider und Peter Wohlfarth, Badischer Weinbauverband, Badens Weinkönigin Magdalena Malin und Minister Peter Hauk.