Nachrichten | 05. Mai 2022

Zukunftsthemen

Von der Redaktion
Bio, Ehrenamt und medialer Hype im Weinbau – darum ging es beim ersten Online-Jungwinzerkongress, den der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) gemeinsam mit dem Deutschen Weinbauverband (DWV) veranstaltete.
Eröffnet wurde der Jungwinzer-Kongress von DWV-Präsident Klaus Schneider und Katharina Rößler, einer der Siegerinnen des Bundesberufswettbewerbs 2019, Sparte Weinbau. In drei Sessions wurde sodann diskutiert. In der ersten Runde unter dem Titel „Was braucht Bio für die Zukunft?” lieferten Professor Gergely Szolnoki von der Hochschule Geisenheim und Matthias Baumann von Bionysis aufgrund verschiedener Meinungen ordentlich Zündstoff für die folgende Podiumsdiskussion mit zwei Jungwinzern von der Mosel. Die Debatte führte am Ende jedoch zu einer gemeinsamen Feststellung: „Die Gräben zwischen den Bewirtschaftungsformen dürfen nicht weiter aufreißen.”
Beim Thema „Ehrenamt” trafen der Geschäftsführer der WG Achkarren, Denis Kirstein, Matthias Hechler (Heuchelberger Weingärtner) und Anja Antes-Breit (Rebveredlerin und Mitglied der Jungwinzerinnen-Gruppe Vinas) auf dem digitalen Podium aufeinander. Sie stellten fest: Die Corona-Pandemie hat im Ehrenamt Lücken gerissen und es braucht nun Strukturen und Offenheit, damit sich Winzer und Winzerinnen neben dem Job für den Weinbau engagieren. Die stellvertretende BDL-Vorsitzende, Mara Walz, ergänzte: „Der Nachwuchs braucht Raum zum Ausprobieren eigener Projekte.”
Ob Betriebe von Winzerinnen besser oder ein Hype sind, darüber tauschten sich Wein+
Markt-Chefredakteurin Katja Apelt, Julia Weckbecker (Winzerin und Mitglied im Vinissima-Vorstand) und Katharina Rößler aus: Frauen stehen bei Berichterstattungen häufig im Rampenlicht. Die mediale Aufmerksamkeit führten die Expertinnen darauf zurück, dass es weniger Winzerinnen als Winzer gebe und Frauen nur selten in Führungspositionen seien. Netzwerke wie der Verein „Vinissima” könnten dies fördern.
Über 100 Teilnehmer hatten den Kongress an den Bildschirmen verfolgt und sich per Chat beteiligt. „Für das nächste Mal wünsche ich mir aber echten Blickkontakt und Livepublikum”, resümierte Kongress-Organisatorin Mara Walz.